München: Unternehmer Otto Eckart verstorben

Stifter Otto Eckart (Foto: OTEC GmbH & Co KG)
Stifter Otto Eckart (Foto: OTEC GmbH & Co KG)

 

Der langjährige Inhaber der Pfanni Werke in Berg am Laim, Konsul a.h. Otto Eckart, verstarb am 5.6.2016 im Alter von 80 Jahren. Mit ihm verliert München eine große Unternehmer-Persönlichkeit.

 

Ein Leben im Zeichen von Pfanni

 

Otto Eckart trat 1961 in die vom Vater gegründete „Pfanni-Werke München KG“ ein. 1966 übernahm er als persönlich haftender Gesellschafter die „Pfanni Werke Otto Eckart KG“ und baute das Unternehmen zu einem weit über die Grenzen hinaus international führenden Konzern im Bereich der Kartoffel-Produkte auf. Sein besonderes Augenmerk innerhalb des Unternehmens galt dem Marketing, während sein Vater die Produktion und die technischen Innovationen vorantrieb. So entwickelte sich Pfanni in den 60-er Jahren zur „größten Kartoffelküche Europas“. 1300 Mitarbeiter verarbeiteten jährlich drei Millionen Zentner Kartoffeln.

Zeit des Umbruchs

Veränderungen auf dem Weltmarkt, der Rückgang beim Verzehr von Kartoffelfertigprodukten sowie Standortschwierigkeiten aufgrund der innen-stadtnahen Lage des Münchner Unternehmens veranlassten Vater und Sohn Eckart 1993 schließlich dazu, das Unternehmen zu verkaufen. 1996 wurde die Produktion in München eingestellt. Heute werden die Pfanni-Produkte als Bestandteil des Unilever - Konzerns ausschließlich in Stavenhagen hergestellt.

Ehrenämter, Initiativen und Auszeichnungen

 

Otto Eckart war in zahlreichen Verbänden, Beiräten und Aufsichtsräten aktiv. Er selbst schrieb dazu: „Es ist die Verantwortung eines jeden Unternehmers, sich auch außerhalb seiner Firma zu engagieren.“ Aus diesem Grund stellte er sich auch der sozialen und karitativen Verantwortung und förderte Kunst und Kultur.

 

Er übernahm zum Beispiel den Vorsitz in dem noch von seinem Vater Werner Eckart gegründeten Verein für Kinderspielplätze und Grünanlagen und stellte ihm die „Münchner Kindl-Stiftung für Münchner Kinder“ zur Seite. Er war auch Vorstandsmitglied der Tombola „Für München“, die mit ihren Verlosungen 18 Millionen Euro für kulturelle und soziale Einrichtungen in München einspielen konnte.

 

Besonders am Herzen lag Otto Eckart die 1996 errichtete „Stiftung Otto Eckart“, die Projekte im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, der Bildung, des Umweltschutzes sowie der Kunst und Kultur fördert sowie das einzigartige Kartoffelmuseum in München betreibt, in dem die Kunst und Kulturgeschichte dieser jahrtausend e alten Nutzpflanze gewürdigt wird. Die Stiftung hat bis heute rund 4 Millionen € ausgeschüttet. Jährlich wird u.a. der mit 10.000€ dotierte „Prix International Pour Les Enfants“ an Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maß um das Wohl der Kinder kümmern. Die Verdienste von Otto Eckart wurden mehrfach gewürdigt, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Die Bedeutung der Familie

 

Von seinem Vater und Großvater übernahm Otto Eckart die Liebe zur weit verzweigten Familie. So führte er die Tradition der großen Familientreffen fort, zu denen ca. 500 Eckarts aus der ganzen Welt zusammenkamen. Das familieneigene Archiv und Museum wurden von ihm komplett erneuert. Auf sein Bestreben wurde eine neue Familiengeschichte auf wissenschaftlicher Grundlage sowie ein aktualisierter Stammbaum aufgelegt.  (Stiftung Otto Eckart)