Dax erholt sich etwas von Brexit-Talfahrt

 Foto: Fredrik von Erichsen
Foto: Fredrik von Erichsen

In den vergangenen Tagen hat die Angst vor einem Brexit die Aktienmärkte in die Tiefe gezogen. Am Mittwoch schnaufen die Anleger durch. Doch die Sorgen bleiben. Der deutsche Aktienmarkt hat zur Erholungsbewegung nach seiner jüngsten Talfahrt angesetzt. Der Dax kletterte bis zum Nachmittag um 1,13 Prozent ins Plus auf 9627,21 Punkte.

 

Zuvor war der deutsche Leitindex stark unter Druck geraten und hatte in den vergangenen fünf Handelstagen 7,47 Prozent verloren. Ängste vor den Folgen eines Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union hatten Aktien auf breiter Front nach unten gezogen.

Der MDax erholte sich am Mittwochnachmittag um 1,11 Prozent auf 19 753,86 Punkte und der TecDax, der Auswahlindex für Technologiewerte, gewann 1,19 Prozent auf 1593,50 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte fast eineinhalb Prozent vor.

 

Investoren, die zuvor auf Verluste gesetzt hätten, machten nun wohl erst einmal Kasse, sagte Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Zudem gingen wohl einige Anleger bereits auf Schnäppchenjagd. Er warnte aber vor übertriebenem Optimismus angesichts der Kurserholung, zumal Anleger auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend warteten. Je nachdem ob es der Fed gelinge, die internationalen Kapitalmärkte mit Blick auf die Folgen eines möglichen Brexit zu beruhigen, könnten die Börsen auch schnell wieder unter Druck geraten, mahnte Huber.

 

Versorgerwerte avancierten zu den Favoriten im Dax: Eon-Aktien kletterten mit plus 2,48 Prozent an die Indexspitze, RWE-Papiere verteuerten sich um 2,11 Prozent. Aktienhändler sprachen zum einen von einer Reaktion auf die jüngsten Kursverluste im Sektor. Zudem würden die Papiere wieder zunehmend als «sicherer Hafen» angesehen.

 

Im MDax preschten Kuka-Papiere mit einem Plus von 4,39 Prozent voran. Der offizielle Startschuss für die geplante Offerte des chinesischen Investors Midea für den Roboterbauer könnte laut der «Börsen-Zeitung» am diesem Donnerstag fallen. Laut dem «Wall Street Journal« könnte Midea jedoch Konkurrenz bekommen: Der Schweizer Industriekonzern ABB erwägt demnach eine Gegenofferte für Kuka.

 

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf -0,11 (Vortag: -0,12) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 143,09 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,01 Prozent auf 165,08 Punkte nach. Den Referenzkurs des Euro setzte die Europäische Zentralbank (EZB) auf 1,1230 (1,1225) US-Dollar etwas höher fest. Der Dollar kostete 0,8905 (0,8909) Euro. (dpa)

 

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