Dax erobert vor Brexit-Referendum die 10 000-Punkte Marke

 In der Börse in Frankfurt am Main spiegelt sich ein Händler in einem Logo des Deutschen Aktienindex (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen
In der Börse in Frankfurt am Main spiegelt sich ein Händler in einem Logo des Deutschen Aktienindex (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt scheinen immer zuversichtlicher über einen Verbleib Großbritanniens in der EU zu sein. Der Dax stieg auch am Dienstag und überwand wieder die Marke von 10 000 Punkten. Unterstützt wurde die Aufwärtsbewegung von überraschend positiven Konjunktur-erwartungen für Deutschland sowie der Aussicht auf eine weltweit wieder positivere Börsenstimmung. Der deutsche Leitindex, der bereits am Montag mit einem Plus von fast 3,5 Prozent stark in die neue Handelswoche gestartet war, stieg bis zum Nachmittag um 0,40 Prozent auf 10 002,05 Punkte.

Zuvor war es über Tage aber auch fast nur abwärts gegangen.

 

Der MDax der mittelgroßen Konzerne gewann am Dienstag 0,17 Prozent auf 20 377,58 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax gab zugleich um 0,24 Prozent auf 1614,52 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,60 Prozent zu.

 

«Obwohl die Frage über den weiteren Verbleib Großbritanniens in der EU noch nicht beantwortet ist, scheinen sich die Börsenbullen wieder auf das Parkett zurück zu trauen», sagte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Die Schwankungen dürften allerdings bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses des Volksentscheids hoch bleiben.

 

Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts fiel wie erwartet aus: Die Europäische Zentralbank (EZB) darf im Ernstfall mit deutscher Beteiligung Euro-Krisenstaaten durch Staatsanleihekäufe stützen - allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

 

Nachrichten zu deutschen Einzelwerten waren dünn gesät, und nur wenige bewegten den Markt deutlich. So büßten am MDax-Ende die Aktien von Kion nach der Bekanntgabe eines Übernahmevorhabens 6,77 Prozent ein. Der Hersteller von Gabelstaplern will für 2,1 Milliarden US-Dollar den Anlagenbauer Dematic kaufen. Inklusive Schulden müssen über Kredite und eine Kapitalerhöhung 3 Milliarden Euro finanziert werden.

 

Im Dax setzten die Aktien der Deutschen Bank ihre Erholung fort und legten an der Indexspitze um weitere 1,90 Prozent zu, nachdem sie am Vortag bereits um knapp 6 Prozent gestiegen waren. Die Papiere der Commerzbank rückten um 1,13 Prozent vor. Zuvor waren die Bankaktien wegen Brexit-Sorgen allerdings auch massiv unter Druck geraten.

 

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,08 Prozent am Montag auf minus 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 142,91 Punkte. Der Bund Future legte um 0,01 Prozent auf 164,36 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1314 (Montag: 1,1332) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8839 (0,8825) Euro. (DPA)