Unwetter sorgen für Überschwemmungen in Bayern

Wasser steht in Straubing in einer Bahnunterführung. Foto: Armin Weigel/Archiv
Wasser steht in Straubing in einer Bahnunterführung. Foto: Armin Weigel/Archiv

München (dpa/lby) - Nach der Hitzewelle hat eine Unwetterfront mit Gewittern, starken Regenfällen, Sturmböen und Hagel in Teilen Bayerns zu massiven Schäden geführt. Vor allem in den Abendstunden von Freitag und Samstag mussten Polizei und Feuerwehr mehrere Hundert Mal ausrücken. Besonders hart traf es Schwaben und Niederbayern, wo in einem Landkreis sogar Katastrophenalarm ausgelöst wurde. Schwerverletzte gab es dabei nach ersten Informationen nicht.

 

In Niederbayern machte der Starkregen am Samstagabend Straßen unbefahrbar, flutete Keller und bereitete einem Volksfest in Straubing ein vorzeitiges Ende. Blitze schlugen in Gebäude ein, richteten aber keinen großen Schaden an. Kleinere Orte waren vorübergehend ohne Strom. Ein Krankenhaus meldete einen Wassereinbruch.

 

In Obernzell (Landkreis Passau) stürzte ein Baum auf ein Auto und verletzte einen Insassen leicht. Wasser und Schlamm standen auf den Straßen teilweise bis zu einem Meter hoch, nachdem ein Bach über die Ufer getreten war. Im östlichen Landkreis Passau waren der Feuerwehr zufolge sieben von acht Gemeinden von dem heftigen Unwetter betroffen, über 500 Häuser seien beschädigt worden. Bei vielen lief der Keller voll.

 

Im angrenzenden Landkreis Freyung-Grafenau wurde Katastrophenalarm ausgelöst - «wegen sintflutartiger Regenfälle mit großflächigen Überschwemmungen, Unterspülungen und Hangabrutschen, die zu erheblichen Sachschäden geführt haben», wie eine Polizeibeamtin vor Ort sagte. Genaueres war zunächst nicht bekannt.

 

Auch im schwäbischen Lindau, Oberstaufen und im Landkreis Neu-Ulm standen zahlreiche Keller unter Wasser, nachdem es am Freitagabend heftige Gewitter gegeben hatte. Mehrere Bäume stürzten um, wie die Polizei am Samstag mitteilte. In Senden schlug ein Blitz in den Dachstuhl eines Hauses ein, der zu brennen begann.

 

Auf bayerischen Seen - darunter Bodensee, Ammersee, Starnberger See, Chiemsee und Wörthsee - kenterten seit Freitag mehrere Boote oder gerieten in Seenot. Der Sturm verursachte zudem hohen Sachschaden im Lindauer Segelhafen, wo Boote losgerissen und der Steg beschädigt wurden.

 

In der Nacht zum Sonntag beruhigte sich die Wettersituation allmählich. Der Deutsche Wetterdienst gab Entwarnung: Mit Unwettern müsse in Bayern vorerst nicht mehr gerechnet werden. Allerdings sollte es in der Nacht zu Montag zwischen Alpenrand und Bayernwald erneut zu teils kräftigen Regenschauern kommen. In den folgenden Tagen erwartete der DWD wechselhaftes Wetter mit Schauern, einzelnen Gewittern und Sonne. (DPALBY)