Grünen geht Fracking-Verbot nicht weit genug

Grünen-Landtagsfraktionschef Ludwig Hartmann. Foto: Peter Kneffel/Archiv
Grünen-Landtagsfraktionschef Ludwig Hartmann. Foto: Peter Kneffel/Archiv

Die Landtags-Grünen wollen das vom Bundestag verabschiedete Fracking-Verbot noch ausweiten. Fraktionschef Ludwig Hartmann forderte am Montag eine Änderung des bayerischen Wasserrechts, um der umstrittenen Erdgas-Fördermethode auch in der bayerischen Landesgesetzgebung einen Riegel vorzuschieben. Jede mit Fracking in Zusammenhang stehende Bohrung oder Probebohrung, die durch grundwasser-führende Erdschichten führt, soll nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Behörden möglich sein.

«Die Schlupflöcher, die der Bund gelassen hat, muss Bayern abdichten», sagte Hartmann.

 

Das Umweltministerium allerdings sieht kein Schlupfloch. «Seit Freitag ist die Fracking-Technologie in eine verbindliche Gesetzesform gegossen», erklärte Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU). «Mit der Neuregelung wird unkonventionelles Fracking in Bayern ausgeschlossen.» Der Bundestag hatte am vergangenen Freitag zwar kommerzielles Fracking verboten. Probebohrungen zu wissenschaftlichen Zwecken bleiben jedoch erlaubt, wenn die Länder das wollen.

 

Das «unkonventionelle» Fracking ist eine vor allem in den USA gebräuchliche Methode zur Förderung von Erdgas: Dabei wird eine Mischung von Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in gasführende Schieferschichten gepresst, so dass diese aufgebrochen werden und das Gas an die Oberfläche steigen kann. Umweltschützer machen Fracking für eine Vielzahl von Umweltschäden verantwortlich.

 

Das Argument des Grünen-Fraktionschefs für seine Forderung: Das Grundwasser ist in vielen Regionen Bayerns ohnehin schon durch Düngerrückstände belastet. «Beim Thema Grundwasserschutz haben wir genug Herausforderungen», sagte Hartmann. (DPA/LBY)