Bayern fordert mehr Tempo bei Endlagersuche

Ein Schild mit dem Hinweis auf erhöhte Strahlung ist zu sehen. Foto: Jens Büttner/Archiv
Ein Schild mit dem Hinweis auf erhöhte Strahlung ist zu sehen. Foto: Jens Büttner/Archiv

Für die Suche nach einem atomaren Endlager fordert die Staatsregierung strengere Vorgaben und mehr Tempo. Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) reichte bei der Endlager-kommission ein Sondervotum mit bayerischen Forderungen ein. Die Kommission hatte sich in der Nacht zum Dienstag auf Empfehlungen für die Suche nach einem Standort zur Lagerung von hoch radioaktivem Atommüll geeinigt.

Das Gremium aus Abgeordneten, Wissenschaftlern und Verbandsvertretern formulierte die Kriterien so, dass völlig offen bleibt, in welchem Bundesland die abgebrannten Brennelemente aus den Kernkraftwerken letztlich gelagert werden sollen. Der Abschlussbericht wird am 5. Juli dem Bundestag übergeben.

 

Nach Ansicht des bayerischen Umweltministeriums sollte ein endlagerfähiges Wirtsgestein mindestens 100 Meter mächtig und homogen sein - ohne Risse und Spalten, durch die Wasser eindringen kann. «Bei der Sicherheit auf technische Barrieren zu vertrauen reicht nicht aus - beispielsweise auf spezielle Behälter», betonte Scharf. Das Behälterkonzept verlängere und verkompliziere die Suche. Eine zügige Suche sei aber erforderlich, denn: «Standortzwischenlager dürfen nicht zu Endlagern werden.»

 

In Bayern galten in den vergangenen Jahren neben den Salzstöcken in Berchtesgaden und den Granitvorkommen im Bayerischen und Oberpfälzer Wald vor allem die Tonschichten an der Donau im Raum Neu-Ulm als potenzieller Standort.

 

Auf Grundlage der Empfehlungen der Kommission sollen Bundestag und Bundesrat die Kriterien gesetzlich festlegen. Danach kann die wissenschaftliche Untersuchung möglicher Standorte beginnen. Anwohnern, Gemeinden und anerkannten Umweltverbänden werden in verschiedenen Phasen der Auswahl Klagemöglichkeiten einräumt. (DPA/LBY)