Gewerkschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen Baumarktkette Obi

Die Filiale von Obi in Augsburg wird kurzfristig geschlossen. Foto: Andreas Gebert/Archiv
Die Filiale von Obi in Augsburg wird kurzfristig geschlossen. Foto: Andreas Gebert/Archiv

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wirft der Baumarktkette Obi vor, Arbeitnehmerrechte massiv zu verletzen und gegen Betriebsräte gezielt vorzugehen. Die Filiale in Augsburg mit 60 Mitarbeitern werde kurzfristig geschlossen, das Geschäft in thüringischen Sömmerda verkauft, kritisierte Verdi. Pikant daran ist, dass nach Angaben der Gewerkschaft vom Donnerstag in den beiden Filialen der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates beziehungsweise seine Stellvertreterin arbeiteten.

Von der Obi-Zentrale in Wermelskirchen war zu den Vorwürfen keine Stellungnahme zu erhalten.

 

Verdi warf Obi vor, zu den Filialänderungen jede Auskunft zu verweigern. «Das ist eine offene Kampfansage der Unternehmensführung gegen die Betriebsräte, die Beschäftigten und ihre Mitbestimmungsrechte», kritisierte Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. «Es entsteht der Eindruck, dass Obi schlicht und ergreifend keine Betriebsräte, die sich für die Einhaltung von Gesetzen einsetzen, im Unternehmen mehr haben möchte», ergänzte der Augsburger Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck. Von diesem Freitag an seien in Augsburg die etwa 60 Mitarbeiter freigestellt. Den Betroffenen sei dies erst eine Woche vorher mitgeteilt worden. (DPA/LBY)