Daten sichern: Die richtige externe Festplatte finden

Wer große Datenmengen im handlichen Format transportieren oder gelegentliche Datensicherungen machen will, ist mit einer externen USB-Festplatte gut bedient. Foto: Henrik Josef Boerger
Wer große Datenmengen im handlichen Format transportieren oder gelegentliche Datensicherungen machen will, ist mit einer externen USB-Festplatte gut bedient. Foto: Henrik Josef Boerger

Massenhaft befiel Anfang des Jahres der Erpresser-Trojaner Locky Rechner weltweit. Die Erpressersoftware verschlüsselte dabei nicht nur die Dateien auf dem infizierten Rechner, sondern auch in angeschlossenen Netzwerken. Betroffene Computerbesitzer wurden zur Zahlung eines Geldbetrages aufgefordert. Viele wichtige Dateien, die nicht per Backup außerhalb des Systems hinterlegt waren, gingen verloren. Mit einer externen Festplatte kommt man solchen Angriffen zuvor. Mit regelmäßigen Datensicherungen kann man den Rechner im Schadensfall recht schnell wiederherstellen.

Und die tragbaren Datenspeicher lassen sich auch gut zum Speichern von Fotos, Videos und Dokumenten einsetzen.

 

Bei der Wahl der externen Festplatten unterscheidet man zwischen den klassischen Festplatten, Hard Disk Drive (HDD), und den auf Flash-Chips speichernden Solid-State-Disks (SSD). «Will man große Datenmengen speichern, sind externe Festplatten - immer noch - das Mittel der Wahl», sagt Wolfgang Pauler von der Computer-Zeitschrift «Chip» in München. Sie sind im Vergleich zur SSD günstiger beim Preis pro Gigabyte, und man kann sie mit größerer Kapazität kaufen.

 

SSDs spielen ihre Stärke vor allem als Systemspeicher aus. Hier kommt ihre hohe Zugriffsgeschwindigkeit zum Tragen. «Wer eine SSD nutzt und ein Programm startet, der stellt praktisch keine Ladezeit fest und kann sofort mit der Texteingabe oder der Bildbearbeitung beginnen», erklärt Timm Lutter vom IT-Verband Bitkom.

 

SSD benötigen zudem nicht viel Strom und besitzen keine mechanischen Bauteile. Das macht sie ziemlich unempfindlich gegen Stöße und Stürze - fällt eine Festplatte herunter, nimmt sie fast immer bleibenden Schaden. SSDs gibt es auch als externe Varianten zum Anschluss per USB mit bis zu einem Terabyte (TB) Speicher. Sie sind allerdings vergleichsweise teuer.

 

Für die meisten Einsatzzwecke, etwa zum Sichern der Fotosammlung, reicht für normale Anwender eine klassische HDD: «Dazu kommt, dass sich bei Datenverlusten die Inhalte von HDD oder zumindest Teile davon einfacher wiederherstellen lassen», sagt Lutter.

 

Die Festplatten mit rotierenden Speicherscheiben kommen in der Regel in der Größe von 2,5 oder 3,5 Zoll daher. Hier ist der Einsatzzweck entscheidend: «Die externen 3,5-Zoll-HDD empfehlen sich dann, wenn man wirklich große Datenmengen sichern will und die Festplatte danach in den Schrank stellt, etwa für Backups», erklärt Wolfgang Pauler.

 

«Wer einfach seine Film-, Musik- oder Fotosammlung mitnehmen möchte, ist in der Regel mit einem 2,5-Zoll-Gerät gut bedient», sagt Pauler. Bis auf wenige Ausnahmen laufen die kleineren 2,5-Zoll-Festplatten mit rund 5 400 Umdrehungen pro Minute etwas langsamer als die größeren Modelle. Dafür reicht ihnen aber auch der Strom aus, der über das auch für die Datenübertragung genutzte USB-Kabel übertragen wird. Modelle mit 7200 Umdrehungen sind beim Lesen und Schreiben von großen Datenmengen schneller. Dafür sind die Scheiben aber auch lauter, vibrieren stärker und verbrauchen etwas mehr Strom.

 

Bei externen 2,5-Zoll-HDDs rät Wolfgang Pauler bei der Speichergröße zu mindestens zwei Terabyte (TB): Diese bieten in der Regel ein gutes Preis-pro-Gigabyte-Verhältnis von rund fünf Cent pro Gigabyte (GB). Wird die Kapazität größer, wird es im Verhältnis noch günstiger. Bei den externen 3,5-Zoll-HDD liegt der GB-Preis bei rund drei Cent für 4- und 5-TB-Modelle.

 

Wichtig ist neben der Geschwindigkeit der Festplatte das Tempo der Datenübertragung zwischen Computer und Speichermedium. Wer häufig viele Daten extern speichert, sollte laut Wolfgang Pauler lieber zu einem schnell drehenden Modell greifen. «USB 3.0 als Schnittstelle ist inzwischen absolute Pflicht.» Modelle mit älterem USB-2.0-Anschluss sind zudem kaum noch zu haben. Die neueren Modelle mit USB 3.0 erkennt man häufig daran, dass der Stecker zum Anschluss am Computer in der Mitte blau gefärbt ist.

 

Die größeren Festplatten im 3,5-Zoll-Format beziehen ihren Strom über die Steckdose. Nutzer müssen also auch ein Netzteil herumtragen, falls die Platte einmal mitgenommen wird. Künftig könnten sie etwas mobiler werden. Erste neue Geräte mit Stromversorgung nur über den USB-Anschluss sind bereits in Arbeit. Bis sie in großer Zahl im Handel auftauchen, dürfte es aber noch etwas dauern. «Das einzige uns bekannte Modell setzt für den Anschluss zwingend USB 3.1-Ports Type C voraus - und die sind derzeit noch kaum zu finden», meint der Testleiter von «Chip». (DPA/TMN)