Neue Modellfabrik für Siemens in Bad Neustadt

Ilse Aigner (CSU). Foto: Sven Hoppe/ARCHIV
Ilse Aigner (CSU). Foto: Sven Hoppe/ARCHIV

Um die Beschäftigten des Siemens-Werks im unterfränkischen Bad Neustadt an der Saale vor der Arbeitslosigkeit zu bewahren, investiert nun der Freistaat. In Bad Neustadt (Landkreis Rhön-Grabfeld) solle eine Modellfabrik für digitale Anwendungen in der Metallbearbeitung entstehen, sagte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Alzenau (Landkreis Aschaffenburg). Zehn Millionen Euro stünden dafür bereit.

Im Siemens-Werk sollen nach Angaben von Siemens 370 Arbeitsplätze wegfallen, weil das Unternehmen einen Teil der Produktion nach Osteuropa verlagert.

 

Die Initiativen des Freistaat Bayerns

 

Sie werde «alles Notwendige dafür tun, Beschäftigung zu sichern», sagte Aigner. Die Modellfabrik soll als Kooperation zwischen Siemens und der Hochschule Würzburg-Schweinfurt entstehen und auch für mittelständische Unternehmen aus der Region offen sein, sagte Aigner. Bis zu 60 Arbeitsplätze sollen entstehen. Dem ebenfalls in Bad Neustadt ansässigen Technologietransferzentrum Elektromobilität versprach Aigner zudem eine Förderung von 800 000 Euro jährlich.

 

Im Gegenzug habe Siemens den Fortbestand des Standorts Bad Neustadt garantiert, sagte Aigner weiter. Zudem wolle das Unternehmen den Hauptsitz des geplanten Elektromotoren-Gemeinschaftsunternehmens mit dem französischen Automobilzulieferer Valeo in Bad Neustadt ansiedeln. «Siemens bringt auch selbst einen Beitrag», sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Das Unternehmen habe ein «Bekenntnis zur Regionalität» geliefert.

 

Am Rande der auswärtigen Kabinettssitzung im Rittersaal der Burg Alzenau in Unterfranken äußerte sich zudem Verkehrsstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) zur neuen ICE-Strecke Frankfurt-Würzburg. Eck erteilte den Planungen, Aschaffenburg dabei zu umgehen, eine Absage. Außerdem bekannte er sich zum dreispurigen Ausbau der A3 auch zwischen Würzburg und Nürnberg. Dieser solle 2019 beginnen und zusammen mit privaten Geldgebern durchgeführt werden. Bis 2019 wird die A3 zunächst zwischen der hessischen Grenze und Würzburg ausgebaut. (DPA/LBY)