Beim Tänzelfest spielen 1800 Kinder die Geschichte ihrer Stadt

Kinder in Kostümen laufen beim Tänzelfest-Umzug mit. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv
Kinder in Kostümen laufen beim Tänzelfest-Umzug mit. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv

Es gilt als ältestes historisches Kinderfest Bayerns und lockt jedes Jahr etwa 50 000 Besucher an: das Tänzelfest in Kaufbeuren. Von diesem Donnerstag (14. Juli) an wird die schwäbische Stadt wieder zwölf Tage lang fest in der Hand von Kindern sein. Zu dem bunten Treiben in der Altstadt gehören mittelalterliche Handwerkermärkte, Zunfttänze, ein historisches Lagerleben, der Große Kaufbeurer Zapfenstreich der Tänzelfest-Knabenkapelle sowie das traditionelle Adlerschießen.

 

Die Hauptrolle spielen jedoch die Kinder. «Ohne sie gebe es das Fest nicht», sagt Horst Lauerwald, Vorsitzender des Tänzelfestvereins. Etwa 1800 Mädchen und Buben zwischen 5 und 18 Jahren lassen bei zwei Festumzügen am Sonntag (17. Juli) und Montag (18. Juli) in historischen Gewändern die Entwicklung ihrer Stadt von der Karolinger- bis zur Biedermeierzeit Revue passieren. Begleitet werden sie von 32 Musikgruppen, 36 Festwagen und Kutschen sowie 180 Pferden. «Bei uns wird kein einziger Festwagen motorisiert gezogen», sagt Lauerwald.

 

Die Kaufbeurer feiern ihr Tänzelfest bereits seit mehr als 350 Jahren. Nach Angaben des Tänzelfestvereins hat Kaiser Maximilian I. im 15. Jahrhundert die damalige Freie Reichsstadt mindestens 14-mal besucht. Vor den Festumzügen stellen die Kinder in einer Spielszene vor dem Rathaus den Besuch des Kaisers samt Gefolge nach. (DPA/LBY)