Oettinger kommt zu Eröffnung des Kuka-Technologiezentrums

Günther Oettinger, EU-Kommissar (CDU). Foto: Karlheinz Schindler/Archiv
Günther Oettinger, EU-Kommissar (CDU). Foto: Karlheinz Schindler/Archiv

Seit Wochen sorgt die Übernahme des Roboterbauers Kuka durch einen chinesischen Investor für Schlagzeilen, derweil nimmt das Augsburger Unternehmen ein neues Technologiezentrum in Betrieb. Zur offiziellen Eröffnung am Donnerstag werden EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) und Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erwartet. Der Roboter- und Logistikspezialist hat an seinem Stammsitz in Augsburg für rund 60 Millionen Euro einen 39 000 Quadratmeter großen Neubau erreichtet, in dem künftig 800 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze haben sollen.

Das Entwicklungs- und Technologiezentrum bietet darüber hinaus einen Showroom für die Produkte des Kuka-Konzerns, Testflächen und Konferenzräume.

 

Der Hausgerätehersteller Midea hatte vor wenigen Wochen mitgeteilt, seinen Anteil an Kuka auf mindestens 30 Prozent aufstocken zu wollen. Mittlerweile hält der Investor aus China bereits doppelt so viele Aktien, obwohl die bisherigen Aktionäre noch bis Anfang August ihre Papiere zum Preis von 115 Euro verkaufen können. Nach der jüngsten Mitteilung hält Midea inzwischen 59,8 Prozent an Kuka.

 

Die beiden bisherigen deutschen Großaktionäre, der Unternehmer Friedhelm Loh und der Voith-Konzern, hatten das Angebot aus China angenommen. Auch mehrere Spitzenmanager der Kuka AG, darunter Vorstandschef Till Reuter, haben Papiere an Midea abgegeben.

 

Die Übernahmepläne aus China sorgen für viele Diskussionen auch in Berlin und Brüssel, weil Kuka Zukunftstechnologien wie die «Industrie 4.0», worunter die komplette Digitalisierung der Produktion verstanden wird, mit vorantreibt. Mehrfach wurde kritisiert, dass kein europäischer Investor ein Gegenangebot vorgelegt hat.

 

Der Kuka-Vorstand hat mit Midea einen bis einschließlich 2023 gültigen Investorenvertrag geschlossen, um bis dahin die Unabhängigkeit der Konzernzentrale in Augsburg zu sichern. Midea garantiert die Jobs der weltweit 12 300 Mitarbeiter und alle Unternehmensstandorte. Die offizielle Frist zur Annahme des Übernahmeangebots endet zwar an diesem Freitag, doch danach wird es noch eine zweiwöchige Nachfrist für die bisher unentschlossenen Aktionäre geben. (DPA/LBY)