Siemens-Beschäftigte protestieren gegen Einschnitte

Der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Kaeser. Foto: Sven Hoppe/Archiv
Der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Kaeser. Foto: Sven Hoppe/Archiv

Zahlreiche Siemens-Beschäftigte haben am Mittwoch ihrem Unmut über die geplanten Einschnitte in der Sparte Prozessindustrie und Antriebe Luft gemacht. Bei Kundgebungen in Nürnberg und Ruhstorf nahe Passau und pochten IG Metall und Vertreter des Betriebsrates auf einen Erhalt von Produktionsarbeitsplätzen bei Siemens in Deutschland. Am Mittag sollte eine weitere Kundgebung in Bad Neustadt/Saale folgen. Die Gewerkschaft sprach alleine für Nürnberg von rund 2000 Teilnehmern bei der Veranstaltung.

 

«Wenn erst einmal die Produktion raus ist, folgen bald Service und Vertrieb, und schließlich die Entwicklung», warnte IG-Metall-Bezirkschef Jürgen Wechsler. Von Siemens-Chef Joe Kaeser verlangte Wechsler einen vorläufigen Verzicht auf die geplanten Verlagerungen, bis es für die betroffenen Standorte tragfähige Alternativen gebe.

 

Der Elektrokonzern hatte angesichts der Nachfrageflaute in der Öl- und Gasbranche die Streichung oder Verlagerung von weltweit 2500 Jobs in der Sparte Prozessindustrie und Antriebe angekündigt, davon rund 2000 in Deutschland. Betroffen sind vor allem die bayerischen Standorte der Sparte. Siemens begründet die Maßnahmen mit Preisdruck und Überkapazitäten. Den Vorwurf der Gewerkschaft, schleichend Produktion aus Deutschland abzuziehen, hatte der Konzern zurückgewiesen. (DPA)