Erstmals mehr als 400 Weißstorchenpaare in Bayern

Ein Storchenvater steht mit seinen vier Jungen im Nest. Foto: Angelika Warmuth/Archiv
Ein Storchenvater steht mit seinen vier Jungen im Nest. Foto: Angelika Warmuth/Archiv

Die Zahl der Weißstorchenpaare in Bayern ist in diesem Jahr auf Rekordhöhe gestiegen. «Aufgrund vieler Neuansiedlungen kommen wir 2016 auf rund 415 Storchenpaare», teilte Oda Wieding vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Dienstag in Hilpoltstein mit. Dabei seien nicht nur bereits bestehende Kolonien gewachsen, es hätten sich auch neue gebildet, berichtete die LBV-Projektleiterin des Weißstorchenprogramms. Die Weißstorch-population sei damit im elften Jahr in Folge gestiegen.

 

So sei in Herzogenaurach die Zahl der Storchenpaare heuer von zwei auf fünf, in Oettingen (Landkreis Donau-Ries) von vier auf neun gewachsen. Die größte bayerische Weißstorchkolonie gebe es weiterhin in Uehlfeld (Landkreis Erlangen-Höchstadt) mit bislang 14 Paaren; in diesem Sommer seien weitere vier dazugekommen. «Ansiedlungswillige Paare lassen sich gerne in der Nähe bestehender Brutstätten nieder», erläuterte die Biologin.

 

Ein Grund für die wachsenden Storchenbestände in Bayern sei ihre Zugroute: Anders als die in Schleswig-Holstein und Sachsen brütenden Storchenpaare bevorzuge der in Bayern lebende Meister Adebar auf dem Weg ins Winterquartier die vergleichsweise ungefährliche Westroute über Spanien. «Manche fliegen gar nicht mehr nach Afrika weiter. Sie kommen inzwischen in Spanien gut über den Winter», berichtete ein LBV-Sprecher.

 

Der Storchennachwuchs wiederum habe die starken Unwetter besser überstanden als Experten zunächst befürchtet hatten. Da die Schauer oft nur kurz und regional begrenzt waren, seien die Küken meist schon nach wenigen Stunden wieder trocken gewesen. Die ersten Jungvögel seien inzwischen flügge und bereiteten sich auf den Vogelzug vor. So sei in der Region Oettingen und Wemding (Landkreis Donauwörth) ein sogenannter Zugtrupp mit rund 70 Störchen gemeldet worden. Weißstörche starteten von Ende Juli bis Mitte September mit ihren Flügen in die südlichen Winterquartiere. (DPA/LBY)