200 Meter: Bolt im Finale - Gatlin scheitert überraschend

Usain Bolt qualifizierte sich souverän für das 200-Meter-Finale. Foto: Srdjan Suki
Usain Bolt qualifizierte sich souverän für das 200-Meter-Finale. Foto: Srdjan Suki

Das Duell Bolt vs. Gatlin wird es im Finale von Rio über 200 Meter nicht geben. Der US-Sprinter verpasst angeschlagen den nächsten Showdown mit dem Jamaikaner. Bolt will seinen Weltrekord brechen. Ein junger Kanadier soll ihm wieder Beine machen. Auf das Duell mit Rivale Justin Gatlin über die 200 Meter in Rio de Janeiro muss Usain Bolt verzichten. Mit einem Entspannungslauf über seine Paradestrecke zog der 29-jährige Jamaikaner ins Finale der Olympischen Spiele am Donnerstag ein. Das nächste Kräftemessen mit dem von Problemen am Knöchel gehandicapten US-Amerikaner fällt jedoch aus.

Gatlin schied unerwartet in der Vorschlussrunde aus

«Ich war nicht wirklich überrascht. Ich dachte eigentlich, er schafft es. Aber ab 100 Meter konnte ich sagen, dass er langsamer wurde», sagte Bolt nach seiner persönlichen Saisonbestzeit von 19,78 Sekunden. Der Superstar selbst sieht sich «auf einem guten Weg».

Bolt will auf seiner Mission drittes Gold-Triple bei Sommerspielen über 100 Meter, 200 Meter und 4 x 100 Meter den nächsten Triumph feiern. Den Anfang hat er schon am Sonntagabend über die kurze Sprintdistanz eindrucksvoll gemacht. Dort verwies er Gatlin mal wieder auf den zweiten Rang. Der Kanadier André De Grasse, der Bronze über 100 Meter gewann, ist als Zweitschnellster der 200-Meter-Halbfinale nun Bolts ärgster Kontrahent.

 

Gatlins Knöchel hat Probleme gemacht

Gatlin musste bei seinen absehbar letzten Sommerspielen einen schweren Schlag verkraften. Der 34-Jährige scheiterte mit einer Zeit von 20,13 Sekunden völlig überraschend. Damit kommt es erst im Finale der 4 x 100 Meter am Freitag wohl zum letzten Olympia-Duell zwischen Bolt und Gatlin. «Ich bin glücklich, immer noch hier zu sein», resümierte der Mann aus New York mit Blick auf die Staffel. «Mein Knöchel hat mir eine Menge Probleme gemacht. Ich kann nicht richtig laufen», erklärte Gatlin sein Aus.

Bolt und De Grasse indes hatten sich einen aufreizenden Lauf ins Finale geboten. Der elffache Weltmeister konnte auf den letzten Metern wie gewohnt das Tempo rausnehmen, der erst 21-jährige De Grasse ließ aber nicht locker. «Das war echt unnötig. Er hätte langsamer machen sollen. Ich habe ihm gesagt: 'Was machst du? Es ist ein Halbfinale'», meinte Bolt vergnügt über den jungen Sprinter, dem er auf der Bahn immer wieder einen kessen Blick zuwarf. «Ich denke aber, dass er mich antreiben wollte. Er ist ja noch ein junger Bursche, er ist großartig.» Bolt indes war nach eigener Einschätzung «ein bisschen faul, aber ich bin durchgekommen.»

 

Bolt peilt den Weltrekord an

Beim Überlaufen der Ziellinie tauschten Bolt und De Grasse auch ein Grinsen aus. Der Dominator aus der Karibik will sich im Finale nicht nur mit der Goldmedaille zufrieden geben. Bolt peilt den Weltrekord an. Seine eigene Bestmarke steht seit sieben Jahren bei 19,19 Sekunden. «Ich denke ganz bestimmt, dass ich den Angriff auf den Weltrekord versuchen kann. Ich fühle das mit Bestimmtheit», sagte Bolt. «Ich muss das perfekte Rennen laufen.» dpa