Insolvente Wurstfirma fordert eine Million vom Freistaat

Das Firmengelände der Fleischfirma Sieber. Foto: Stephan Jansen/Archiv
Das Firmengelände der Fleischfirma Sieber. Foto: Stephan Jansen/Archiv

Die insolvente Großmetzgerei Sieber fordert eine Million Euro Schadenersatz vom Freistaat Bayern. Die Zukunft des Traditions-unternehmens sei «höchst ungewiss», teilte der Insolvenzverwalter Josef Hingerl am Donnerstag mit. «Dies ist nach derzeitigem Kenntnisstand auf ein überzogenes Handeln der Behörden im Zusammenhang mit der bekannten Listerienproblematik zurückzu-führen.» Ein «Schadensausgleich» des bayerischen Verbraucherschutzministeriums in Höhe von einer Million Euro sowie eine Bürgschaft über zwei Millionen Euro könnten die Firma seiner Ansicht nach aber retten.

Die Gesundheitsbehörden hatten Ende Mai ein Betriebs- und Vertriebsverbot erlassen, nachdem in Sieber-Produkten Listerien, gesundheitsgefährdende Bakterien, gefunden worden waren. Zudem wurde deutschlandweit der Rückruf sämtlicher Produkte veranlasst. Die Keime hatten nach Behördenangaben «mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer bundesweiten Erkrankungswelle geführt». Das Unternehmen mit etwa 120 Mitarbeitern musste Insolvenz anmelden. Das Insolvenzverfahren wurde nach Angaben Hingerls am Donnerstag offiziell eröffnet. (DPA/LBY)