Terror-Angst: Überwachungskameras auf der Wiesn

Die Wiesnwache kontrolliert via Bildschirme das Geschehen auf dem Oktoberfest. Foto: Felix Hörhager
Die Wiesnwache kontrolliert via Bildschirme das Geschehen auf dem Oktoberfest. Foto: Felix Hörhager

Manche Zelte auf dem Münchner Oktoberfest rüsten aus Angst vor Terrorismus auf. In diesem Jahr wird es nicht nur mehr Sicherheitsleute geben, sondern auch neue Überwachungskameras in mindestens zwei Zelten. «Es gibt aufgrund der aktuellen Sicherheitsdebatte diesmal eine erweiterte Sicherheit im Hofbräu-Festzelt», sagte Stefan Hempl, Sprecher von Hofbräu München, am Dienstag. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet. 26 Kameras gibt es insgesamt, außerdem sollen zu Spitzenzeiten 135 Security-Mitarbeiter im Einsatz sein.

«Auch bei uns gibt es Einlasskontrollen», sagte der Chef des Sicherheitsdienstes, Konrad Bertels - für den Fall, dass bei den Kontrollen beim Einlass auf das Festgelände jemand durchrutscht.

 

Nach den wohl islamistisch motivierten Anschlägen von Würzburg und Ansbach und dem Amoklauf von München ist die Sicherheit das große Thema auf dem diesjährigen Oktoberfest, das am 17. September beginnt. Aus Sicherheitsgründen dürfen erstmals keine großen Taschen und Rucksäcke mit auf das Festgelände genommen werden. Ein mobiler Zaun sperrt die bisher noch offene Seite am Festgelände ab. An den Eingängen werden die Besucher kontrolliert.

 

Auch der Wirte-Sprecher Toni Roiderer hat sein Hacker-Festzelt, den «Himmel der Bayern», in diesem Jahr neu mit 30 Kameras ausgestattet, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. «Überall, wo es wichtig ist», werde in diesem Jahr gefilmt. Ob es in diesem Jahr Videoüberwachung noch in weiteren der insgesamt 15 großen Festzelte gebe, wisse er nicht. Auch die Wiesn-Pressestelle der Stadt München konnte dazu keine Angaben machen.

 

Die beiden Zelte sind allerdings nicht die ersten, die das Feiervolk filmen. Im Bräurosl-Festzelt gebe es schon seit Jahren Kameras, sagte der Festwirt Georg Heide - allerdings nicht zur Aufzeichnung, sondern zur aktuellen Übersicht. So könnten etwa bei besonders starkem Andrang vor den Toiletten mehr Ordner dorthin geschickt werden. Auch das Marstall-Zelt, das 2014 der Nachfolger des Hippodroms wurde, hatte laut einer Sprecherin schon von Anfang an Überwachungskameras.

 

Das Armbrustschützenzelt hat sein Sicherheitskonzept in diesem Jahr so gut wie nicht verändert. «Wir denken, dass von der Stadt aus genug getan wird», sagte ein Sprecher. Bräurosl-Wirt Heide sieht sogar einen Vorteil: «Grundsätzlich haben es die Ordner dieses Jahr leichter, weil die Stadt ja schon alle Rucksäcke am Eingang kontrolliert.» Das hätten früher seine Leute am Zelt gemacht. (DPA)