Weitere Schritte der EZB gegen Mini-Inflation erwartet

Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, während einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main. Foto: Arne Dedert
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, während einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main. Foto: Arne Dedert

Nullzins, Geldflut, Strafzinsen für Banken - Europas Währungshüter scheinen mit ihrem Latein am Ende. Dennoch stellt sich der Markt auf weitere Schritte der Europäischen Zentralbank (EZB) ein - womöglich schon bei der heutigen Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt. Denn die Inflation ist im Euroraum ist mit zuletzt 0,2 Prozent immer noch extrem niedrig - und das gilt als Risiko für die Konjunktur. Volkswirte erwarten zumindest ein Signal, wenn sich am Donnerstagnachmittag (14.30 Uhr) EZB-Präsident Mario Draghi äußert.

 

Als wahrscheinlichste Variante gilt eine zeitliche Streckung des seit März 2015 laufenden Anleihenkaufprogramms über März 2017 hinaus. Monat für Monat steckt die Notenbank Milliarden in Staatsanleihen und inzwischen auch Unternehmenspapiere. Das soll die Konjunktur ankurbeln und die Inflation anheizen. Ob das funktioniert, ist umstritten. Die Kritik am EZB-Kurs gerade in Deutschland wächst.

 

Bei den Zinsen dürfte nach allgemeiner Einschätzung alles beim Alten bleiben: Der Leitzins für frisches Zentralbankgeld liegt seit März bei null Prozent, Geschäftsbanken müssen für das Parken von Geld bei der Notenbank seither 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen. (DPA)