Erste und letzte «Munich Ugly Tour»

Stadtführer Eugene Quinn während der ersten «Munich Ugly Tour». Foto: Andreas Gebert
Stadtführer Eugene Quinn während der ersten «Munich Ugly Tour». Foto: Andreas Gebert

München gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands - doch die bayerische Landeshauptstadt kann auch anders. Das zeigte die «Munich Ugly Tour» am Donnerstagabend. Der Brite Eugene Quinn, der in seinem Wohnort Wien regelmäßig hässlichen Touren anbietet, führte Dutzende Einheimische und Touristen zu Schandflecken wie einem grauen Parkhaus mitten in der Stadt, einem noch graueren Kaufhaus, der «lächerlichen», barocken Asamkirche und vergessenen Ecken in der sonst so gepflegten Bayern-Metropole.

 

«In München ist es wie in Wien: Die Leute werden von der Schönheit ihrer Stadt so gelangweilt, dass sie die Stadt gar nicht mehr wahrnehmen», sagte Quinn. «Darum laden wir sie ein auf die dunkle Seite.» Auf der Tour gehe es um Schadenfreude an Bausünden - aber auch um die Frage, wie die Stadt von morgen aussehen kann, wenn die «obere Mittelklasse» schon heute anfange, ihre Luxuswohnungen mit Zäunen vom Rest der Stadt abzuschotten. Auch dafür zeigte Quinn Beispiele.

 

Organisiert hat die Tour das Münchner Umweltschutzprojekt «Green City» - und sie soll eine einmalige Sache bleiben. «Wie ein Flashmob», sagte Quinn. (DPA/LBY)