Augsburger Gaswerk feiert 100. Geburtstag mit Festival

Ein Hochbehälter des alten Gaswerkes in Augsburg. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv
Ein Hochbehälter des alten Gaswerkes in Augsburg. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv

Eines der bedeutendsten Augsburger Industriedenkmäler, das städtische Gaswerk, wird 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass wird von Donnerstag bis Sonntag ein großes Kulturfestival mit mehr als 100 Künstlern und Musikern auf dem Gelände des alten Gaswerks stattfinden. Es werde bei «Asche zu Farbgut» ein breites Spektrum zeitgenössischer Kunst präsentiert, berichteten die Organisatoren. «Für vier Tage wird das gesamte Gelände des Gaswerks in einen großflächigen Kunstraum verwandelt, in dem eine Vielzahl an Ausstellungen, Installationen, Performances und Konzerte stattfindet.»

Auch ein Konzert des Elektromusikers Schiller am 20. Oktober erinnert an die Inbetriebnahme vor 100 Jahren.

 

Das Gaswerk im Stadtteil Oberhausen gehört zu den prägenden Gebäudekomplexen Augsburgs, insbesondere weil der 84 Meter hohe Gaskessel weithin zu sehen ist. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Areal ohne große Schäden. Beim Bau von 1912 bis 1915 hatten die Münchner Architekten Gebrüder Rank großen Wert darauf gelegt, dass das Gaswerk nicht das Ambiente einer nüchternen Fabrik erhält. Dafür wurden beispielsweise die vielen Rohre versteckt verlegt - unterirdisch oder hinter Fassaden.

 

In dem Werk wurde früher aus Kohle Stadtgas gewonnen, später dienten die Gasbehälter zur Speicherung des angelieferten Erdgases. Im Jahr 2001 folgte die Stilllegung. Ein großer Teil der Technik kann aber bis heute besichtigt werden.

 

Künftig soll das Gaswerk verstärkt als Kulturzentrum für Ateliers und Konzerte genutzt werden. Da das Augsburger Theater wegen Brandschutzmängeln geschlossen ist und saniert werden muss, will auch das Schauspielhaus in den kommenden Jahren das Gaswerk als eine Interimsspielstätte verwenden. (DPA/LBY)