«Ozapft is»: 183. Oktoberfest hat begonnen

Heute beginnt in München das 183. Oktoberfest. Foto: Peter Kneffel/Archiv
Heute beginnt in München das 183. Oktoberfest. Foto: Peter Kneffel/Archiv

«Ozapft is» beim größten Volksfest der Welt: Mit erneut nur zwei Schlägen hat Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am Samstag pünktlich um 12.00 Uhr das erste Fass Bier angezapft und damit das 183. Oktoberfest eröffnet. Vor Reiter hatte es bisher nur sein Vorgänger Christian Ude (beide SPD) geschafft, das erste Festbier-Fass mit nur zwei Schlägen zu öffnen. Reiter hatte bereits im vergangenen Jahr Udes Rekord eingestellt. Mit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) stieß Reiter anschließend wie jedes Jahr «auf eine friedliche Wiesn» an.

Der Standardwunsch zur Eröffnung hat dieses Jahr allerdings besondere Bedeutung. Nach dem Amoklauf von München und den zwei Terroranschlägen in Franken herrschen in diesem Jahr verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. «Die Menschen sollen fröhlich sein, sie sollen auf der Wiesn feiern und das Leben genießen», sagte Seehofer.

 

Zehntausende Menschen waren bereits seit den frühen Morgenstunden trotz Regens auf die Theresienwiese gekommen. Ausgerechnet zum Wiesnstart hatte sich in Bayern das schöne Spätsommerwetter verabschiedet. Die Lage sei entspannt und friedlich, heißt es bei der Polizei und auf der Sanitätswache des Bayerischen Roten Kreuzes. «Es ist sehr, sehr ruhig - wetterbedingt», sagte Michael Greiner vom BRK am Nachmittag. Die Kontrollen an den Zugängen zur Festwiese liefen reibungslos.

 

Besucher dürfen heuer keine großen Taschen und Rucksäcke mitnehmen. Das Festgelände ist erstmals rundum abgesperrt. An den Zugängen wird schärfer kontrolliert als bisher, so dass umfassende Zugangskontrollen möglich sind. Fast doppelt so viele Ordnungskräfte und Hundert Polizeibeamte mehr als im Vorjahr sind im Einsatz.

 

Wegen des kühlen Wetters kamen heuer zum Auftakt viele mit Jacke und Schirm. Noch vor der Öffnung der Bierzelte um 9.00 Uhr bildeten sich vor deren Eingängen Warteschlangen. Nach der Öffnung rannten die ersten Gäste - die meisten in Tracht, viele aber auch mit Plastikregenschutz - in die Bierzelte, um sich einen guten Tisch zu sichern.

 

Vom Rucksackverbot hatten die meisten Besucher offensichtlich gehört und ihre Taschen zuhause gelassen. Die Kontrollen an den Zugängen zur Festwiese und der Dauerregen trübten die gute Stimmung bei den Besuchern nicht. Auch die Musiker in Tracht mussten am Wiesn-Eingang ihr Gepäck kontrollieren lassen.

 

Auch entlang der Route des festlichen Einzugs der Wiesn-Wirte durch die Innenstadt versammelten sich trotz anhaltenden Regens zahlreiche Zuschauer. Viele von ihnen folgten dem Tross anschließend auf das Oktoberfest.

 

Das Volksfest dauert bis zum 3. Oktober. Im Südteil des Geländes hatte am Samstagmorgen das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) begonnen. Die traditionsreiche Agrarschau erinnert alle vier Jahre an die Wurzeln des Oktoberfests, das in seinen Anfängen wesentlich von den Bauern organisiert wurde. Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt kommen alljährlich zur Wiesn. (DPA)