Weiter Bangen bei Kaiser's-Tengelmann. 4000 Jobs auf der Kippe.

Kaiser's Tengelmann-Filiale in Berlin. Foto: Lino Marcel Mirgeler
Kaiser's Tengelmann-Filiale in Berlin. Foto: Lino Marcel Mirgeler

Drei Tage vor dem Auslaufen der Gnadenfrist für Kaiser's Tengelmann wollen sich die Mitarbeiter der angeschlagenen Supermarktkette am Mittwoch über den Stand der Verhandlungen informieren.

 

Kurz vor dem Ende der Frist für Kaiser's Tengelmann treffen sich die Beschäftigten des von der Zerschlagung bedrohten Bezirks Nordrhein heute in Viersen zu einer Betriebsversammlung.

Viele Jobs sind gefährdet. Mitarbeiter der Berliner Filialen vereinbaren treffen.

Bei einem Scheitern des Rettungsversuchs gelten viele der rund 4000 Arbeitsplätze in den 103 vorwiegend in NRW gelegenen Filialen als besonders gefährdet. Insgesamt hat die angeschlagene Supermarktkette bundesweit noch rund 15 000 Beschäftigte. Die Mitarbeiter der Berliner Filialen wollen sich am Donnerstag treffen.

 

Kaiser's-Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub hatte am 23. September die Pläne zur Zerschlagung der verlustreichen Supermarktkette für zwei Wochen ausgesetzt. Bis zum kommenden Freitag wollen die beteiligten Unternehmen zusammen mit der Gewerkschaft Verdi einen letzten Versuch unternehmen, doch noch eine einvernehmliche Lösung zu finden.

 

Scheitern die Verhandlungen, will Haub mit dem Einzelverkauf der Filialen beginnen. Dies könnte das Aus für Tausende Arbeitsplätze bedeuten. Zu der Betriebsversammlung in Viersen werden auch Vertreter der Geschäftsführung von Kaiser's Tengelmann erwartet.

 

Zuvor waren bei einem Krisengipfel von Haub, Edeka-Chef Markus Mosa, Rewe-Chef Alain Caparros und dem Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske erste Fortschritte erzielt worden. Seitdem ist unklar, ob es weitere Treffen gegeben hat. Betriebsräte hatten unterdessen eine schnelle Lösung gefordert, um die Hängepartie für die Beschäftigten endlich zu beenden.

 

Branchenprimus Edeka sowie Kaiser's Tengelmann hatten die Fusion vor etwa zwei Jahren beschlossen. Doch das Bundeskartellamt legte sein Veto ein. Gabriel hebelte das Zusammenschluss-Verbot über eine sogenannte Ministererlaubnis aus, die liegt aber angesichts der juristischen Auseinandersetzungen auf Eis.