Übergriffe wegen mangelnder Trauer in Thailand                                     Nach Tot von König Bhumibol

Die thailändische Bevölkerung trauert - wenn auch nicht ganz freiwillig. In Bangkok gegen Trauernde in den Großen Palast, um ein Kondolenz-Buch zu unterschreiben. Foto: Narong Sangnak
Die thailändische Bevölkerung trauert - wenn auch nicht ganz freiwillig. In Bangkok gegen Trauernde in den Großen Palast, um ein Kondolenz-Buch zu unterschreiben. Foto: Narong Sangnak

Die thailändische Bevölkerung trauert um König Bhumibol - wenn auch nicht ganz freiwillig.

Nach dem Tod von König Bhumibol in Thailand ist es zu wütenden Übergriffen auf Menschen gekommen, die nach Meinung ihrer Landsleute nicht gebührend trauern.

Eine Frau wurde auf Koh Samui von einer aufgebrachten Menge gezwungen, vor dem Königsporträt niederzuknien und sich zu entschuldigen, berichteten Medien. Gegen sechs Thailänder werde wegen Majestätsbeleidigung ermittelt, sagte ein Mitarbeiter des Regierungschefs.

Majestätsbeleidigung kann mit 15 Jahren Haft geahndet werden

Das Gesetz wird weitreichend angewandt. Auch mangelnde Trauerbekundung kann zur Anzeige führen. Nach Medienberichten wurden Menschen bedroht, die Fotos von sich in bunter Kleidung veröffentlichten - nachdem die Regierung dazu aufgerufen hatte, nur schwarz, weiß oder gedeckte Farben zu tragen. Der tief verehrte Bhumibol war am Donnerstag im Alter von 88 Jahren gestorben.

Ein BBC-Beitrag über den Kronprinzen wurde mitten in der Ausstrahlung unterbrochen. «Das geht auf die Anweisung der Telekom-Behörde zurück, in der Trauerperiode nur angemessene Programme zu senden», teilte die Kabelfirma TrueVisions mit. Die Regierung war empört über unvorteilhafte Berichte über Kronprinz Maha Vajiralongkorn im Ausland. «Das Außenministerium verurteilt dies und fordert Autoren und Agenturen auf, dies zu unterlassen», hieß es. dpa