Eindhoven fürchtet Robben, Bayern wollen wieder siegen - «Kein Selbstläufer»

Trainer Carlo Ancelotti braucht mit dem FC Bayern München mal wieder ein Erfolgserlebnis. Foto: Sven Hoppe
Trainer Carlo Ancelotti braucht mit dem FC Bayern München mal wieder ein Erfolgserlebnis. Foto: Sven Hoppe

Schon die Vorbereitung läuft anders. Vor dem Eindhoven-Spiel müssen die Münchner Profis im Hotel übernachten. Einstellung und Leistung sollen gegen die Niederländer wieder Bayern-like sein.

Rauschen die Bayern voll in die Krise? Oder kann das Münchner Starensemble am Abend im Champions-League-Heimspiel gegen PSV Eindhoven nach drei sieglosen Spielen wieder jubeln?

«Wir haben schon eine kleine Drucksituation», sagte Weltmeister Mats Hummels zur Aufgabe gegen den niederländischen Fußball-Meister. Die Fans sollen wieder «das richtige Gesicht» der Mannschaft sehen, sagte Hummels.

KEINE HEIMSCHLÄFER:

Carlo Ancelotti ließ seine Spieler erstmals vor einem Heimspiel nicht daheim, sondern im Hotel übernachten. Begründung des Italieners: Es handle sich halt um «ein besonderes Spiel». Hummels bewertete die Maßnahme des Trainers als angemessen: «Es ist hilfreich, die Sinne zu schärfen.» Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat freilich auch auf dem Platz «eine andere Gangart» befohlen.

 

AUSGANGSLAGE:

Nach dem 0:1 im Auswärtsspiel bei Atlético Madrid geht es für den FC Bayern (3 Punkte) in den anstehenden zwei Partien gegen Eindhoven (1) darum, mindestens Platz zwei in der Gruppe D zu sichern. Das werde aber «kein Selbstläufer», mahnte Hummels. Nach den zuletzt schwachen Leistungen sei im Training «ein ganz anderes Feuer» zu spüren gewesen, berichtete der Innenverteidiger. «Wir haben nur drei Punkte im Kopf», verkündete Torjäger Robert Lewandowski.

 

PERSONAL:

Der polnische Nationalstürmer hat seine Wadenprobleme auskuriert und wird wieder in der Münchner Startelf stehen. Über mögliche weitere Veränderungen im Vergleich zum enttäuschenden 2:2 am vergangenen Wochenende in Frankfurt will Ancelotti erst im Laufe des Spieltages entscheiden. Die zuletzt verletzten Arturo Vidal, Douglas Costa, Juan Bernat und Javi Martínez stehen wieder zur Verfügung. Bei Vidal werde er aber kein Risiko eingehen, sagte der Trainer. «Wir müssen die Einstellung wechseln, nicht die Spieler», sagte Ancelotti.

 

IM FOKUS:

Von 2002 bis 2004 hat Arjen Robben das PSV-Trikot getragen. Gegen seinen ehemaligen Verein steht der 32-jährige Holländer darum im Fokus. Ancelotti setzt auf den Flügelspieler, der nach seiner überwundenen Rippenprellung schon in Frankfurt wieder traf. «Seine Kondition ist gut, er kann 90 Minuten spielen», sagte der Trainer. Die Holländer fürchten ihren Landsmann. «Arjen spielt einfach gut. Wir werden alle Hände voll zu tun kriegen, ihn aufzuhalten», sagte Trainer Phillip Cocu am Dienstagabend. Trotzdem sei es immer noch «ein Spiel gegen Bayern München und nicht nur gegen Arjen Robben».

 

HEIMSTÄRKE:

Seit dem 0:4 im Halbfinale 2014 gegen Real Madrid haben die Bayern 13 Heimsiege am Stück in der Champions League gefeiert. Der Königsklassen-Rekord soll gegen Eindhoven ausgebaut werden. Die Allianz Arena wird mit 70 000 Zuschauern wie üblich ausverkauft sein.

 

GEGNER:

Drei ehemalige Bundesliga-Profis werden wohl in der Startelf der PSV stehen: Daniel Schwaab, Andrés Guardado und Torjäger Luuk de Jong. Besondere Vorfreude verspürt der 28-jährige Schwaab, der nach dem Bundesliga-Abstieg mit dem VfB Stuttgart im Sommer nach Eindhoven wechselte. «Es ist etwas Besonderes, hier zu spielen, speziell für mich», sagte der deutsche U21-Europameister von 2009. «Bayern hat eine riesige Qualität. Es wird eine sehr schwierige Aufgabe. Aber wir werden unsere Chance suchen», verkündete der Abwehrspieler. dpa