Ex-Bosch-Mitarbeiter wegen Untreue vor Gericht

Die Statue Justizia. Foto: Peter Steffen/Archiv
Die Statue Justizia. Foto: Peter Steffen/Archiv

Es geht um einen Schaden in Millionenhöhe:

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Technologiekonzerns Bosch steht wegen des Verdachts auf Untreue vor Gericht.

Der 57 Jahre alte Physiker aus dem Landkreis München soll sich und seinen ebenfalls angeklagten Komplizen, einen Geschäftsführer einer türkischen Firma, um mehr als 1,7 Millionen Euro bereichert haben.

Der Fall wird seit Donnerstag vor dem Landgericht München I verhandelt.

 

Die Angeklagten erklären: Verhalten heute «nicht mehr nachvollziehbar»

Der Anklage zufolge hatte der 51-jährige Mitangeklagte in Absprache mit dem Bosch-Mitarbeiter von 2005 bis 2009 fingierte und deutlich überhöhte Rechnungen in einer Gesamthöhe von mehr als 1,8 Millionen Euro an den deutschen Konzern gestellt. Tatsächlich entstanden dem Dienstleister aber nur Gesamtkosten von weniger als 70 000 Euro. Die türkische Firma kümmerte sich damals unter anderem um die Zulassung und Zertifizierung von Bosch-Produkten in der Türkei.

Die beiden Angeklagten ließen ihre Anwälte vor Gericht erklären, dass ihnen ihr Verhalten heute «nicht mehr nachvollziehbar» erscheine. Im Falle eines umfassenden Geständnisses und einer Schadenswiedergutmachung bis zum Ende der Hauptverhandlung werde das Gericht einer Vereinbarung zustimmen, sagte der Richter daraufhin. In diesem Fall könnten die Angeklagten mit Bewährungsstrafen von bis zu zwei Jahren rechnen. Das Urteil soll am kommenden Donnerstag fallen. München (dpa/lby)