17-Jähriger springt in den Tod, Polizei setzt Ermittlungen nach Flüchtlings-Selbstmord fort

Eine Flüchtlingsunterkunft in einem Schmöllner Wohnblock. Ein 17-jähriger Flüchtling hat sich dort aus dem Fenster eines fünften Stocks gestürzt. Foto: Michael Reichel
Eine Flüchtlingsunterkunft in einem Schmöllner Wohnblock. Ein 17-jähriger Flüchtling hat sich dort aus dem Fenster eines fünften Stocks gestürzt. Foto: Michael Reichel

Ein Flüchtling stürzt sich aus dem obersten Stock seiner Unterkunft in den Tod - und Schaulustige sollen den 17-Jährigen dazu ermuntert haben.

Die Polizei in Thüringen ermittelt.

Nach dem tödlichen Sprung eines Flüchtlings aus dem fünften Stock eines Hauses in Schmölln setzt die Polizei ihre Ermittlungen fort.

Nach Angaben eines Sprechers will die Kriminalpolizei weiter der Frage nachgehen, ob Anwohner den Jugendlichen tatsächlich zum Suizid ermuntert haben.

Bislang gibt es dafür keine Beweise.

 

Es stünden weitere Vernehmungen an

kündigte der Sprecher an. Am Wochenende war außerdem das genaue Alter des Afrikaners unklar.

Das Landratsamt im Kreis Altenburger Land, zu dem Schmölln gehört, will sich ebenfalls mit dem Vorfall befassen. Dazu plant Landrätin Michaele Sojka (Linke) nach eigenen Angaben Gespräche mit den zuständigen Ämtern und den Mitarbeitern der Einrichtung, die die minderjährigen Flüchtlinge betreut. Sojka reagierte «tief erschüttert», nachdem am Samstag bekannt wurde, dass am Freitag ein Flüchtling aus dem Fenster gesprungen war.

 

Die Polizei geht von einer Selbsttötung aus.

 

Äußerungen von Schmöllns Bürgermeister Sven Schrade (SPD) deuteten darauf hin, dass Anwohner den Flüchtling vor dem Sprung dazu ermutigt haben sollen. Polizei und Feuerwehr bestätigten dies nicht. Auch von Anwohner gab es unterschiedliche Aussagen zu den Umständen. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb bei Twitter: «Ich trauere um den jungen Mann und lasse alle Umstände aufklären.» dpa