Umsatzentwicklung des Münchner Modekonzerns Ludwig Beck

 Ludwig Beck am Rathauseck: eine Institution in München, die kaum einen Wunsch offen läßt (Foto: pixabay.com / wobogre)
Ludwig Beck am Rathauseck: eine Institution in München, die kaum einen Wunsch offen läßt (Foto: pixabay.com / wobogre)

Der Münchner Modekonzern Ludwig Beck (ISIN DE 0005199905) schloss zwar die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2016 mit einem deutlichen Umsatzwachstum, konnte sich aber den negativen Bedingungen, denen der gesamte deutsche Modehandel ausgesetzt war, nicht entziehen.

 

Insgesamt lag damit die Umsatzentwicklung unterhalb der bisherigen Erwartungen.

 

Zur Umsatzentwicklung

 

Der Bruttoumsatz auf Konzernebene lag bei 118,2 Mio. EUR (Vorjahr: 100,9 Mio. EUR). Der Mehrumsatz ist vollständig auf das im Mai 2015 erworbene Segment "Wormland" zurückzuführen, das im Vorjahr nur zeitanteilig zu berücksichten war. Dieses leistete einen Umsatzbeitrag zum Konzern in Höhe von 51,1 Mio. EUR (Vorjahr anteilig: 30,3 Mio. EUR). Das Segment "Ludwig Beck" lag mit einem Umsatz von 67,2 Mio. EUR unter dem Wert des Vorjahres (70,6 Mio. EUR).

 

Der Modehandel war im dritten Quartal anfangs mit nasskalten Wochen konfrontiert, die den Abverkauf der Sommerware stark beeinträchtigten. Die ab Mitte August eingetretene Hitzewelle verdarb anschließend das Geschäft mit den eintreffenden Herbstkollektionen. Im gleichen Zeitraum nahm aufgrund sich häufender Terrorgefahr in Deutschland und Europa die Kundenfrequenz nicht zuletzt aufgrund sinkender Touristenzahlen in den deutschen Großstädten ab, was auch im Stammhaus am Münchner Marienplatz deutlich zu spüren war.

 

Ergebnissituation

 

Der Nettorohertrag kam auf einen Wert von 46,0 Mio. EUR (Vorjahr: 39,0 Mio. EUR). Die Nettorohertragsmarge lag mit 46,3% (Vorjahr: 46,0%) leicht über dem Vorjahr.

 

Die Personalkosten stiegen auf 22,9 Mio. EUR (Vorjahr: 18,4 Mio. EUR), die sonstigen Aufwendungen kletterten auf 25,3 Mio. EUR (Vorjahr: 20,1 Mio. EUR).

 

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug -2,4 Mio. EUR (Vorjahr: 9,9 Mio. EUR). Erwähnenswert ist dabei, dass das Segment "Ludwig Beck" trotz aller negativen Rahmenbedingungen einen positiven Anteil von 2,8 Mio. EUR erzielte und damit das Vorjahresergebnis von 2,7 Mio. EUR leicht übertreffen konnte. Das Segment "Wormland" verzeichnete ein EBIT von -5,2 Mio. EUR (Vorjahr: 7,3 Mio. EUR). Das Vorjahr war dabei durch einen einmaligen Sondereffekt in Höhe von 9,8 Mio. EUR im Zusammenhang mit dem Erwerb von "Wormland" begünstigt gewesen.

 

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei -3,1 Mio. EUR (Vorjahr: 9,1 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf -3,6 Mio. EUR (Vorjahr: 8,6 Mio. EUR).

 

Ausblick

 

Die Bündelung problematischer Rahmenbedingungen insbesondere im dritten Quartal des Berichtsjahres stellte eine große Herausforderung für den Konzern dar.

 

Der Vorstand sah sich deshalb veranlasst, seine Jahresprognose der bisherigen Entwicklung anzupassen. Wie in der Ad-hoc Mitteilung vom 1. Oktober 2016 mitgeteilt, erwartet das Management für 2016 nunmehr einen Warenumsatz auf Konzernebene von rund 174 Mio. EUR sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 4 und 5 Mio. EUR.

 

Das Schlussquartal mit dem überaus starken Weihnachtsgeschäft ist traditionell das mit Abstand Umsatzstärkste im Ludwig Beck-Konzern. Es hat dadurch die Kraft, in jeder Hinsicht positiv zu überraschen.

 

Am 26. Oktober 2016 findet die Neueröffnung einer Wormland-Filiale in Nürnberg statt. Damit verbunden sind zuversichtliche Erwartungen des Managements.

 

Dieter Münch, Mitglied des Vorstands der Ludwig Beck AG, äußerte sich abschließend dazu: "Die Entwicklung der ersten neun Monate hat uns in keinster Weise zufriedenstellen können. Gleichwohl haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, um im Schlussquartal wieder Boden gutmachen zu können".

 

Zum Hintergrund

 

Im Jahr 2015 erwirtschaftete Ludwig Beck mit ca. 500 Mitarbeitern auf insgesamt rund 12.400 qm Fläche und im Onlineshop einen Bruttoumsatz in Höhe von 104 Mio. EUR (Stand: 31. Dezember 2015).

 

Mit der Filale direkt am Marienplatz bietet das Münchner Modeunternehmen auf  sieben Etagen  internationale Mode, Lederwaren und Accessoires, exklusive Kosmetik. Seit Ende 2012 ist auch das Markenportfolio der Beautyabteilung der Gesellschaft im Online-Shopping erhältlich.

 

Die Theo Wormland GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover erzielte 2015 mit ca. 470 Mitarbeitern auf insgesamt rund 14.800 qm einen Umsatz in Höhe von ca. 80 Mio. EUR (Stand: 31. Dezember 2015). Die Unternehmensgruppe umfasst dabei die zwei unterschiedlichen Storekonzepte "Wormland" und "Theo". Am 26. Oktober 2016 wird in Nürnberg die fünfzehnte Filiale des deutschen Herrenmodefilialisten eröffnet.

 

(Ludwig Beck am Rathauseck / Textilhaus Feldmeier AG / AK)