IVD-CityReport Stuttgart Herbst 2016: erneute Preisanstiege im Kauf- und Mietmarkt

 Der traditionelle Marktbericht für Stuttgart des IVD Süd liegt seit heute vor (Foto: pixabay.com / Nikiko)
Der traditionelle Marktbericht für Stuttgart des IVD Süd liegt seit heute vor (Foto: pixabay.com / Nikiko)

Das IVD-Marktforschungsinstitut des Immo- bilienverbandes Deutschland IVD Süd e.V. hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz den traditionellen „CityReport Stuttgart Herbst 2016“ vorgestellt.

 

„Der Mietmarkt ist aktuell noch etwas enger geworden. Von steigenden Mieten sind mittlerweile alle Segmente betroffen“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD- Marktforschungsinstituts, „wobei gut ge- schnittene Mietwohnungen bis zu 70 m² immer mehr zu einer Rarität werden.“

„Der Stuttgarter Immobilienmarkt befindet sich im Dauerboom. Obwohl die Baubranche so viele Wohnungen errichtet wie zuletzt im Jahr 1999, übersteigt die Zahl der Kaufinteressenten die Angebote bei Weitem“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Das Preisniveau bei Eigentumswohnungen hat in Stuttgart im Herbst 2016 im Vergleich zu Frühjahr 2016 weiter zugelegt.

 

Für eine Eigentumswohnung aus dem Bestand mit einem guten Wohnwert wird derzeit ein Quadratmeterpreis von durchschnittlich 3.835 €/m² bezahlt. Für Objekte im oberen Preissegment mit bester Ausstattung werden Kaufpreise deutlich über 7.770 €/m² aufgerufen.“

 

Die Schere zwischen den Kauf- und Mietpreisen für Bestandswohnungen geht im Herbst 2016 weiter auseinander. Im 5-Jahres-Vergleich (Herbst 2016 zu Herbst 2011) nahmen die Mietpreise für Mietwohnungen guten Wohnwerts nominal um +19,4 % zu. Einen deutlich stärkeren Anstieg von nominal +50,4 % verzeichneten die Kaufpreise im untersuchten Zeitraum. Angesichts dieser Entwicklung gehen die erzielten Renditen in diesem Marktsegment deutlich zurück.

 

Der Kaufpreis für ein freistehendes Einfamilienhaus liegt in Stuttgart im Herbst 2016 bei durchschnittlich 910.000 €. Für eine Doppelhaushälfte aus dem Bestand werden 545.000 € und für ein Reihenmittelhaus aus dem Bestand 440.000 € verlangt (alle Objekttypen beziehen sich auf den guter Wohnwert).

 

Ein wichtiger Grund für die Preisanstiege sei die Wohnraumknappheit, auch aufgrund des starken Zuzugs in die Metropolen wie Stuttgart, berichtet Prof. Stephan Kippes. „Trotz der Bauaktivitäten gibt es nach wie vor eine ausgeprägte Angebotsknappheit bei zunehmender Nachfrage, insbesondere im einfachen und mittleren Preissegment, weil kaum Neubauwohnungen mit einfachen oder mittleren Wohnwert mit entsprechender Ausstattung in Stuttgart gebaut werden.“ Darüber hinaus sind kräftige Zuwächse beim Kaufpreisniveau für Neubauten u.a. auf die Verschärfung der Neubaustandards, steigende Anforderungen an Brand-, Schall- und Klimaschutz sowie auf vielfach übertriebene Verwaltungsvorschriften zurückzuführen.“

 

Im Herbst 2016 geht das IVD-Institut von keiner signifikanten Veränderung der aktuellen Entwicklung auf dem Stuttgarter Wohnimmobilienmarkt aus. Die Kaufpreisanstiege werden sich voraussichtlich weiter fortsetzen, in welchem Maß hängt insbesondere von der gesamtwirtschaftlichen Situation, der Entwicklung der Neubautätigkeit oder der Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

 

Die Mietpreise liegen in Stuttgart im Herbst 2016 wie folgt: Altbauwohnungen 13,00 €/m², Wohnungen aus dem Bestand 12,90 €/m² und neu errichtete Mietwohnungen 14,30 €/m². Die monatliche Kaltmiete für ein Reihenmittelhaus aus dem Bestand beträgt im Durchschnitt 1.410 €. Für eine Doppelhaushälfte/Bestand werden durchschnittlich 1.820 € bezahlt (jeweils auf den guten Wohnwert bezogen).

 

Besonders knapp sind aktuell kleinere Mietwohnungen für Singles und Paare in der Größenordnung um 60 bis 70 m². Ebenso gering ist das Angebot bei familiengerechten Mietwohnungen mit einer Größe bis 90 m² mit einfachem bis mittlerem Wohnwert in Innenstadtlagen.

 

Die Nachfrage ist jedoch sehr hoch, was sich in einer sehr kurzen Vermarktungsdauer widerspiegelt. Neben vielen anderen Kriterien „spielt in dieser Größenordnung zunehmend eine vernünftige Zimmerzahl und eine gute Raumaufteilung je Wohneinheit eine wichtigere Rolle“, so der IVD-Marktberichterstatter Jörg Kinkel.

 

Die Wohnraumknappheit in Stuttgart kann nur mit einem Bündel unterschiedlicher Maßnahmen gemildert werden. In erster Linie muss aber deutlich mehr gebaut werden. Dabei können hier sowohl die Umwandlungen von Gewerbe- in Wohnflächen, wie beispielsweise ehemalige Fabrikareale, oder sozialverträgliche Nachverdichtungen einen wichtigen Beitrag leisten. Außerdem sollten große und mittlere Unternehmen wieder verstärkt Mitarbeiterwohnungen anbieten.

 

Weitere Informationen und Details zum „CityReport Stuttgart Herbst 2016“ mit aktuellen Preisen sowie Markttrends auf dem Stuttgarter Immobilienmarktfinden sowie zu weiteren Städten finden Sie hier.

 

(IVD Region Süd e.V. / AK)