Heizgeräte: Neues Info-Label bewertet alte Anlagen

Energie, Heizkosten und klimaschädliche Emissionen sparen (Foto: pixabay.com / geralt)
Energie, Heizkosten und klimaschädliche Emissionen sparen (Foto: pixabay.com / geralt)

17,6 Jahre - so alt sind die Heizanlagen in deutschen Haushalten im Schnitt. Ein Drittel ist sogar älter als 20 Jahre - und damit austauschreif.

 

"Wären die Geräte auf dem neuesten technischen Stand, ließen sich viel Energie, Heizkosten und klimaschädliche Emissionen sparen", sagt Mario Reimbold, Spezialist für Heizanlagen bei TÜV Rheinland. Um die Verbraucher zum Austausch ihrer veralteten Heiztechnik zu motivieren, hat die Bundesregierung das Effizienzlabel für Heizungsaltanlagen eingeführt. Es wird seit Januar 2016 auf Geräte geklebt, die älter sind als 15 Jahre.

Neu ab 2017

 

Die bekannte, bunte Balkenskala ordnet das Altgerät einer Effizienzklasse zwischen G (niedrig) bis A++ (sehr hoch) und bietet per QR-Code Zugang zu Informationen rund ums Energiesparen. "Das Label ist für Verbraucher kostenlos und wird von Installateuren, Schornsteinfegern und Energieberatern vergeben", erklärt Mario Reimbold. Ab 2017 ist es Pflicht der Bezirksschornsteinfeger, die Label anzubringen.

 

Die Neuordnung der Effizienzklassen

 

Ein vergleichbares Etikett tragen bereits neue Heizgeräte. Ab Werk informiert die Kennzeichnung über die Effizienzklasse und über die Nennleistung sowie die Geräuschentwicklung. "TÜV Rheinland führt die entsprechenden Typprüfungen durch und überwacht stichprobenartig, ob die Herstellerangaben mit den tatsächlichen Werten übereinstimmen", betont Mario Reimbold. Die farbige Skala soll die Geräte vergleichbar machen und Verbrauchern helfen, energieeffiziente Geräte zu erkennen. Doch ist sie mitunter verwirrend. "Oft ist nicht transparent, was ein mit A und ein mit A++ gekennzeichnetes Gerät genau unterscheidet", sagt Mario Reimbold. In Zukunft werden die sparsamsten Geräte daher höchstens mit B ausgezeichnet, um Spielraum für weitere Entwicklungen zu lassen.

 

Übrigens: "Selbst Heizgeräte der niedrigen Effizienzklassen arbeiten sparsamer als viele vergleichbare Altgeräte vergangener Jahrzehnte", so der TÜV Rheinland-Experte. Denn alle europaweit gehandelten Geräte müssen seit 2009 der EU-Ökodesign-Richtlinie genügen. Die darin festgesetzten Grenzwerte etwa für den CO2- und Rauchgas-Ausstoß und die Betriebslautstärke hält kaum eine 20 Jahre alte Heizung ein.

 

(TÜV Rheinland AG / AK)