Winnetou-Neuverfilmung mit Wotan Wilke Möhring

Wotan Wilke Möhring (links) und Nik Xhelilaj in Kostümen und Maske von Old Shatterhand und Winnetou (Foto: obs / Territory / Jens Koch)
Wotan Wilke Möhring (links) und Nik Xhelilaj in Kostümen und Maske von Old Shatterhand und Winnetou (Foto: obs / Territory / Jens Koch)

Wotan Wilke Möhring ist Weihnachten als Old Shatterhand in einer dreiteiligen Winnetou-Neuverfilmung zu sehen. Angst vor dem großen Schatten der legendären Filme aus den sechziger Jahren mit Pierre Brice und Lex Barker in den Hauptrollen hat der Schauspieler nicht.

"Wir haben nicht vor, das Werk der alten Filme zu beschädigen", sagte Möhring im Magazin der Deutschen Bahn DB MOBIL (neue Ausgabe 12/2016, ab 25. November), das ihn gemeinsam mit seinem Winnetou-Filmpartner, dem albanischen Schauspieler Nik Xhelilaj, interviewt hat.

"Im Gegenteil: Wir transportieren es mit Wertschätzung in die Gegenwart. Ich sehe das bei meinem Neffen, der 18 ist. Wenn diese Generation mit ihren Sehgewohnheiten, mit der Erfahrung von Netflix und Amazon, die alten Filme anschaut, kann sie mit der Bildsprache nichts mehr anfangen. Deshalb ist es keine Belastung, sondern eine große Freude, dafür zu sorgen, dass die Idee der großen Freundschaft zwischen zwei scheinbar unvereinbaren Kulturen weitergetragen wird." Xhelilaj ergänzte: "Unsere Interpretation ist eine Neuinterpretation - das ist wie bei Shakespeare. Dessen Stücke werden auch immer wieder anders gespielt."

 

"In Albanien kennt niemand Winnetou"

 

Während Möhring es für selbstverständlich hält, mit Winnetou aufgewachsen zu sein, war die populärste Figur von Karl May für Xhelilaj völliges Neuland. "In Albanien kennt niemand Winnetou. Ich habe erstmal gegoogelt." Welche Strahlkraft der große Apachen-Häuptling in Deutschland besitzt, wurde Xhelilaj spätestens angesichts der Gruppe aus einem Winnetou-Fanclub bewusst, die den Dreh an den Originalschauplätzen der alten Filme in Kroatien zunächst kritisch beäugte. "Am Anfang waren sie skeptisch", erinnerte sich der 33-Jährige.

 

"Aber Tag für Tag kamen sie näher, und irgendwann meinte unser Produzent: Ihr habt den Test bestanden, sie beginnen, euch zu akzeptieren." Für ein Stück Kontinuität in der Neuverfilmung steht Mario Adorf, der bereits vor mehr als 50 Jahren gemeinsam mit Pierre Brice und Lex Barker vor der Kamera stand. "Mario ist ein toller Mensch und großartiger Schauspieler", schwärmte Möhring. "Er war angetan von der neuen Interpretation, von der Genauigkeit, mit der wir gearbeitet haben."

 

Das erste Treffen ...

 

Mit dem Magazin der Deutschen Bahn sprachen die Schauspieler auch über den Moment, als sie sich das erste Mal trafen. Xhelilaj erinnerte sich: "Ich wartete in einem Restaurant, Wotan kam, und ich dachte: Großartig, er läuft schon wie der Old Shatterhand in meiner Vorstellung! Das ist ein großer Schauspieler, er kommt schon in der Rolle angelaufen. Aber es war kein Method-Acting, sondern der typische Wotan-Gang."

 

Am Set ist zwischen den beiden Hauptdarstellern eine tiefe Freundschaft entstanden. "Nik ist während des Drehs wie ein Bruder für mich geworden", verriet Möhring. Xhelilaj schwärmte: "Eines der größten Geschenke ist es, Wotan getroffen zu haben. Er ist so lustig und offen, ein guter Typ!"

 

Blutsbrüder in Sachen Fußball

 

"Wir sind zusammen ins Stadion gefahren", erzählte Dortmund-Fan Möhring. Auf Xhelilaj machte die Kulisse aus 80.000 Zuschauern mit der "Gelben Wand", Europas größter Stehplatztribüne, mächtig Eindruck. "Wenn ich mit einem deutschen Team mitfiebere, dann natürlich mit dem BVB."

 

(TERRITORY / news aktuell / Jens Koch für DB MOBIL / AK)