Bundespolizeidirektion München: Migration mit Güterzügen nimmt weiter zu

 Nach 47 Migranten im Oktober hat die Münchner Bundespolizei bisher (Stand: 25. 11.) weitere 101 illegal mit Güterzügen eingereiste Migranten in den Rangierbahnhöfen München-Ost und Nord aufgegriffen (Foto: Bundespolizeiinspektion München)
Nach 47 Migranten im Oktober hat die Münchner Bundespolizei bisher (Stand: 25. 11.) weitere 101 illegal mit Güterzügen eingereiste Migranten in den Rangierbahnhöfen München-Ost und Nord aufgegriffen (Foto: Bundespolizeiinspektion München)

Schon mehrfach wurde über die illegale Einreise von Migranten auf Güterzügen berichtet.

 

Nach dem Vorfall vom Dienstag (22. November), als fünf Migranten eingesperrt in einem Frachtcontainer am Münchner Ostbahnhof um Hilfe rufend von einem Lokomotivführer gehört und von der Münchner Berufsfeuerwehr befreit wurden, wurden auch an den Folgetagen weitere achtzehn Personen auf Güterzügen oder im Gleisbereich auf Güterbahnhöfen aufgegriffen.

Meist kommen die Informationen von Bahnmitarbeitern. In vielen Fällen stellen die Beamten der Münchner Bundespolizei mittlerweile aber auch bei Ankunftskontrollen fest, dass Migranten illegal auf Güterzügen in die Bundesrepublik einreisen. Nach 47 Personen, die im Oktober festgestellt worden waren, wurden bis heute morgen (25. November) weitere 101 Migranten von der Bundespolizei festgestellt.

 

Alleine am Morgen des 25.11. wurden auf zwei verschiedenen Güterzügen sieben Personen, fünf am Rangierbahnhof Ost und zwei am Rangierbahnhof Nord in München aufgegriffen. Mit Ausnahme des Frachtcontainers, der aus der Türkei über Serbien und Österreich nach München kam, liegen der Bundespolizei bislang keine schleusungsrelevanten Hinweise vor. Die meisten Migranten nutzen die Betriebshalte wegen Lokführerwechsels in den beiden Münchner Rangierbahnhöfen, um die Güterzüge zu verlassen.

 

In einem Fall, am 23. November, wurde ein Eritreer auf dem Dach eines Sattelaufliegers entdeckt. Der Zug wurde auf freier Strecke angehalten und der Mann heruntergeholt. Durch die Rettungsmaßnahme und anschließende Gleisabsuche nach möglicherweise weiteren versteckten oder den stehenden Zug verlassenden Migranten kam es zu erheblichen, betrieblichen Auswirkungen im Münchner S-Bahn- und westlich verlaufenden Zugverkehr.

 

Zu den beiden Fällen vom 25. November

 

Gegen 00:30 Uhr konnte eine Streife der Bundespolizei, die eine Ankunftsüberwachung am Rangierbahnhof München-Ost durchführte, fünf Eritreer auf dem Güterzug 4132 (aus Verona kommend) herunterholen. Allesamt waren stark unterkühlt und wurden kurz von verständigten Rettungssanitätern untersucht.

 

Gegen 00:35 Uhr entdeckten Rangierer am Rangierbahnhof München-Nord zwei Eritreer. Sie waren auf einem Güterzug (41390, kommend aus Salzburg), der mit Überseecontainern, Tankcontainern und Sattelaufliegern bestückt war, illegal eingereist.

 

Alle aufgegriffenen Migranten wurden bzw. werden der Bayerischen Landespolizei übergeben. Die Aufgriffe der illegal mit Güterzügen eingereisten Migranten stellen die Münchner Bundespolizei vor große Herausforderungen, da von diesem neuen Phänomen grenzüberschreitender Einreise viele Güterzüge betroffen sind, und zwei Rangierbahnhöfe zu zusätzlichen Einsatzschwerpunkten geworden sind.

 

Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Der räumliche Zuständig-keitsbereich der Bundespolizeiinspektion München mit dem Bundespolizeirevier München Ost und Diensträumen in Pasing und Freising umfasst neben der Landeshauptstadt und dem Landkreis München die benachbarten Landkreise Dachau, Ebersberg, Fürstenfeldbruck, Starnberg, Erding und Freising.

 

(Bundespolizeiinspektion München / AK)