Premiere: Neues Airbag-Design von ZF für besseren Pkw-Insassenschutz

 Das neue ZF-System aus Front- und Curtain-Airbags kann auch in extremen Schrägaufprall-Szenarien zu mehr Sicherheit im Fahrzeug beitragen (Foto: obs / ZF Friedrichshafen AG)
Das neue ZF-System aus Front- und Curtain-Airbags kann auch in extremen Schrägaufprall-Szenarien zu mehr Sicherheit im Fahrzeug beitragen (Foto: obs / ZF Friedrichshafen AG)

Damit Kollisionen für Pkw-Insassen möglichst geringe Verletzungsfolgen haben, präsentiert ZF eine effektive Weiterentwicklung der passiven Sicherheit: neue Beifahrer-Airbag-Konzepte sowie Curtain-Airbags mit zusätzlichen V- oder U-Shape-Design-Features.

 

Diese sind so ausgelegt, dass sie helfen können, die Frontpassagiere selbst bei einem vorderen, linkseitigen Schrägaufprall mit 90 km/h vor schwerwiegenden Verletzungen effektiv zu schützen.

Unter der Bezeichnung "Oblique Moving Deformable Barrier" (OMDB) ist diese Funktionsprüfung von der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) für Neufahrzeuge ab dem Modelljahr 2019 zusätzlich für das nordamerikanische "New Car Assessment Program" (US NCAP) angedacht. Nur Pkw, die diesen neuen Standard-Lastfall erfolgreich meistern, werden auch künftig im US NCAP 5 Sterne erzielen können.

 

Die Crashtests der NHTSA zählen zu den strengsten weltweit. Ab dem Modelljahr 2019 plant die Organisation, die Messlatte abermals höher zu legen - unter anderem mittels des OMDB-Lastfalls, der sich aus Abbiege-Unfallszenarien in Nordamerika ableitet.

 

"Besonders stark punktet dabei unser neues System aus Front- und Curtain-Airbags, das in diesen Crashtest-Szenarien zu mehr Sicherheit im Fahrzeug beitragen kann. Letztere sind mit speziellen Luftsack-Kammern in V- oder U-Form ausgestattet und bieten damit eine noch bessere fahrzeugspezifische Schutzwirkung", sagt Dirk Schultz, verantwortlich für die weltweite Entwicklung von Airbags & Gasgeneratoren in der Division Aktive & Passive Sicherheitstechnik bei ZF.

 

Es gibt bei konventionellen Airbags Verbesserungsmöglichkeiten, damit ein Teilnehmer im OMDB-Szenario besser geschützt ist. Dabei trifft eine knapp 2,5 Tonnen schwere mobile Barriere mit 90 km/h frontal auf ein stehendes Fahrzeug - in einem Winkel von 15 Grad und mit 35 Prozent Überdeckung. Hinzu kommt, dass die NHTSA gleichzeitig die neuen THOR-Dummys (Test device for Human Occupant Restraints) einsetzen wird. "Diese sind hochempfindlich und erfassen genauer, wie sich Unfälle auf den Menschen auswirken können. Auf Basis umfangreicher Daten, welche wir gesammelt haben, wurde definiert, wo wir anzusetzen hatten, um die Sicherheit weiter zu steigern", erläutert Schultz.

 

Um auch die gegebenenfalls extremen Bewegungen des Beifahrers nach links vorne besser abfangen zu können, hat ZF ein neues Beifahrer Airbag-Konzept entwickelt: Der "Parallel-Cell-Beifahrerairbag" wurde zur Fahrzeugmitte hin verbreitert und zeichnet sich durch eine spezielle Geometrie aus, welche mittels eines neuartigen Kammerdesigns realisiert wurde. "Unter anderem dadurch können wir die Abrollbewegung des Kopfs stark abschwächen, wenn er schräg auf den Airbag trifft - und er ist so ausgelegt, dass er die Gefahr einer Kopfverletzung senken kann", beschreibt Schultz diese Innovation im Front-Airbag-Bereich.

 

(ZF Friedrichshafen AG / news aktuell / AK)