Verbesserungen im S-Bahnfahrplan für den Landkreis München mit einer Erhöhung der Fahrtenanzahl pro Woche

Mehr S-Bahn-Fahrten in den Landkreis München (Symbolbild; Foto: pixabay.com / Alexas_Fotos)
Mehr S-Bahn-Fahrten in den Landkreis München (Symbolbild; Foto: pixabay.com / Alexas_Fotos)

Mit 42 zusätzlichen Fahrten auf den Linien S3, S4/S6 sowie auf der S7 konnte mit der letzten Fahrplanänderung im Dezember 2016 das Angebot für die Bürger des Landkreises München deutlich verbessert werden.

 

Unter anderem wurden auf der Linie S3 zwischen Deisenhofen und der Münchner Innenstadt sowie auf der S4/S6 zwischen Gronsdorf und Haar und der Landeshauptstadt das Fahrtenangebot an den Freitagen deutlich ausgeweitet. Bis zu acht Fahrten mehr pro Tag stehen in den neuen Fahrplänen.

16 zusätzliche Fahrten pro Woche, verteilt auf die Tage Montag bis Donnerstag sind auf der Linie S7 zu verzeichnen. Täglich stehen den Fahrgästen zwischen München und Buchenhain, Baierbrunn, Hohenschäftlarn und Ebenhausen-Schäftlarn bis nach Wolfratshausen am Nachmittag zwei zusätzliche Fahrten in jede Richtung zur Auswahl. „Der Landkreis München durfte im S-Bahnverkehr vom letzten Fahrplanwechsel ganz besonders profitieren“, kommentierte Landrat Christoph Göbel dies erfreut.

 

80 zusätzliche Fahrten im Verbundraum

 

Im ganzen Verbundraum sind im vergangenen Dezember rund 80 neue S-Bahn-Fahrten im MVV hinzugekommen. „Diese Verbesserungen sind nicht zuletzt das Ergebnis kontinuierlicher Verhandlungen der MVV-Landkreise mit der S-Bahn und dem Freistaat sowie den entsprechenden Forderungen an die Verhandlungspartner“, sagte der Ebersberger Landrat Robert Niedergesäß, der

auch Sprecher der MVV-Verbundlandkreise ist. Die Landräte nutzen unter anderem die jährlichen Tarifverhandlungen, um Vorteile für die S-Bahn-Kunden aus den Landkreisen zu bewirken und eigene Forderungen durchzusetzen. So sind die aktuellen Verbesserungen das Ergebnis der Tarifverhandlungen im Jahr 2015 – ein wichtiger Etappenerfolg auf dem Weg zu weiteren lang geforderten Verbesserungen.

 

Insbesondere Taktlücken während des Tages auf den Linien S2, S3 und S6 sind den Landräten ein Dorn im Auge. Aber auch hier sieht Landräte-Sprecher Niedergesäß die Chancen auf weitere Verbesserungen positiv: „Wir befinden uns gemeinsam mit dem MVV in einem engen und regen Austausch mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und der S-Bahn München und sind zuversichtlich, dass die nächste notwendige Erweiterung des Angebots bereits zum kommenden Fahrplanwechsel umgesetzt werden kann.“ Die Ergebnisse der Prüfung eines Linientauschs zwischen den Linien S4 und S6 nach Ebersberg, der für die Fahrgäste eine deutliche Aufwertung des Angebots bringen könnte, werden in Kürze erwartet.

 

Neue Diskussionskultur


Landrat Christoph Göbel zeigte sich dankbar für das Entgegenkommen der Verhandlungspartner und die konstruktive Zusammenarbeit mit ihnen: „Die Diskussion bekommt eine neue Qualität. Sowohl der zuständige Innenminister Joachim Herrmann als auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bieten den Landkreisen eine deutlich bessere Art der Zusammenarbeit an, als dies früher üblich war.“ Jedoch trügen gerade die acht MVV-Landkreise mit ihrem Bevölkerungswachstum und dem durch sie finanzierten MVV-Regionalbusangebot als Zubringer nicht unwesentlich zum Erfolg der S-Bahn bei, so dass nicht zuletzt vor diesem Hintergrund, die Wünsche und Forderungen zum Ausbau des S-Bahn-Systems absolut gerechtfertigt seien.


Wachstum: die größte Herausforderung für die Region


Seit Jahren investieren die Landkreise sehr viel Geld in den ÖPNV. Alleine in den Jahren 2014 und 2015 kamen im Regionalbusverkehr im Landkreis München rund 3,5 Mio. Nutzwagenkilometer hinzu. Das bedeutet für 2014 eine Leistungsausweitung von ca. 26 Prozent und für das Jahr 2015 von weiteren 15 Prozent. Landrat Christoph Göbel sieht im Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, ins- besondere auch der des Öffentlichen Personennahverkehrs, die wichtigste Stellschraube, um die Herausforderungen, die das zunehmende Bevölkerungswachstum in der gesamten Region München mit sich bringt, erfolgreich zu bewältigen. „Selbst unter größter Anstrengung der Stadt München und der angrenzenden Landkreise, wird es nicht möglich sein, den nötigen Wohnraumbedarf vor Ort zu decken“, konstatiert der Landrat. „Gleichzeitig fehlen den hier ansässigen Unternehmen allein heute schon mehrere zehntausend Fachkräfte, und der Bedarf wird immer größer“, so Göbel weiter. „Finden wir keinen Weg, für diese dringend benötigten Arbeitskräfte und ihre Familien bezahlbaren Wohnraum zu schaffen oder sie in die Lage zu versetzen, in angemessener Zeit und zu einem verträglichen Preis zwischen Arbeits- und Wohnort zu pendeln, wird die Prosperität des Raumes München deutlich.

 

(Landratsamt München / AK)