
Graffiti aus der Antike, dem Mittelalter und der Neuzeit sind das Thema einer Konferenz, die vom 20. bis 22. April 2017 vom Institut für Klassische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) veranstaltet wird.
Sowohl in der Archäologie als auch den Geschichtswissenschaften dienen Graffiti als Quellen, die Einblicke in das Alltagsleben in verschiedenen historischen Kontexten ermöglichen.
Was ist überhaupt ein Graffiti?
Der Begriff „Graffiti“ umfasst verschiedene Formen von Inschriften aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte, die in Oberflächen geritzt oder mit Farbe angebracht wurden.
Als informelle Inschriften, die nicht gegen Bezahlung oder im Auftrag Anderer angefertigt werden, spiegeln Graffiti ganz persönliche Bedürfnisse und Ansichten wider.
Warum sich überhaupt mit Graffiti beschäftigen?
Mit jeglichen gerade verfügbaren Schreibmaterialien angefertigt, geben sie Einblicke in spezifische Situationen und Lebensumstände, die sich aus anderen Quellengattungen in dieser Form nicht erschließen lassen. Graffiti verbinden so Schicksale mit Orten und liefern Informationen über die Menschen, die z.B. das antike Pompeji belebten, Pilgerorte bereisten oder im Gestapogefängnis in Köln gefangengehalten wurden.
Zielsetzung der Konferenz
Die Konferenz dient der Vernetzung und epochen-übergreifenden Diskussion von Methoden und Perspektiven der deutschsprachigen Graffitiforschung.
Der historische Zeitrahmen reicht von Bittinschriften an ägyptischen Tempeln über mittelalterliche Besucherinschriften bis hin zu den Häftlingsgraffiti aus dem Konzentrationslager Theresienstadt.
Ablauf und Teilnahmemöglichkeiten
- Am Donnerstag, 20. April, hält Professor Stefan Ritter um 19 Uhr einen öffentlichen Abendvortrag über „Belebte Bilder: Dialogische Graffiti in pompejanischen ‘Kneipenszenen‘“.
- Zwei öffentliche Veranstaltungen am Samstag, 22. April, behandeln Graffiti, die Häftlinge in dem Gestapogefängnis in Köln und dem Ghetto Theresienstadt hinterlassen haben.
Die Teilnahme an den öffentlichen Vorträgen ist kostenlos, eine Anmeldung aufgrund begrenzter Platzzahl erwünscht.
Details zu den weieren Vorträgen und dem genauen Ablauf finden Sie im Programmflyer zur Konferenz hier.
Weiterführende Informationen
- Website zur Konferenz
- Veranstaltungsort: Ludwig-Maximilians- Universität München, Institut für Klassische Archäologie und Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Katharina-von-Bora-Str. 10, 80333 München
- Anreisemöglichkeit via öffentlichen Verkehr: U-Bahn-Haltestelle „Königsplatz“ (U2)
(Ludwig-Maximilians-Universität München / AK)