Deutscher Immobilienmarkt 1. Quartal 2017: Preisauftrieb hält an, aktuelle Entwicklung durch Gewerbemarkt dominiert

 (Symbolbild; Foto: pixabay.com / anestiev)
(Symbolbild; Foto: pixabay.com / anestiev)

Der Jahresauftakt 2017 war durch weiter steigende Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt gekennzeichnet.

 

So stieg der auf Basis echter Transaktionsdaten ermittelte vdp-Immobilienpreisindex im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,0 % (Q1.2016: + 5,8 %). Dabei erhöhten sich die Preise für Wohnimmobilien um 5,7 % (Q1.2016: + 6,4 % ), die für gewerbliche Immobilien um 6,7 % (Q1.2016: + 3,8% ).

Zentrale Aussage für das erste Quartal 2017: Die hohe Nachfrage lässt Preise weiter steigen

 

"Die Entwicklung am Wohnungsmarkt war im ersten Quartal erwartungsgemäß weiter dynamisch", so Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken. Ins- besondere in Metropolregionen und attraktiven Universitätsstädten kann der Bestandsmarkt die Nachfrage aktuell nicht befriedigen. "Genehmigungen und Bauüberhänge deuten aber auf eine steigende Neubauproduktion hin. Diese kommt dem Markt allerdings aufgrund der für die Bauindustrie typischen, langen Produktionszeiten und hoher Kapazitätsauslastungen nur verzögert zugute. Eine dämpfende Wirkung auf die Preisentwicklung sollte sich daher erst sukzessive entfalten können", so Tolckmitt weiter.

 

Wesentlicher Treiber der Preisentwicklung am deutschen Immobilienmarkt war jedoch erneut der Gewerbemarkt, insbesondere das Bürosegment. Der Kapitalwertindex für Büroimmobilien verzeichnete im Betrachtungszeitraum ein Plus von 8,4 Prozent. Ursachen für diesen starken Anstieg waren sowohl auf dem Nutzer- als auch Investmentmarkt zu suchen.

 

Datengrundlage der Studie


Die an der Transaktionsdatenbank teilnehmenden Institute aus der deutschen Finanzwirtschaft liefern Transaktionsdaten aus ihrem Immobilienfinanzierungsgeschäft in die Datenbank ein. Sie wird seit 2004 geführt und bietet zu transagierten Immobilien statistisch auswertbare Informationen. Die Datenerfassung erfolgt dabei in den teilnehmenden Instituten bei der Erstellung von Markt- bzw. Beleihungswertgutachten im Rahmen der Vergabe von Realkrediten. Die Bestimmung erfolgt durch
zertifizierte Immobiliengutachter oder besonders geschulte Bankmitarbeiter in Form eines Objektgutachtens innerhalb des Instituts. Dieses Gutachten umfasst neben dem Kaufpreis und dem Kaufpreisdatum Informationen zur Makro- und Mikrolage der Immobilie, zu ihrem Alter und ihrer Ausstattung sowie zu anderen preisbeeinflussenden Variablen. Bei bestimmten Objektarten werden auch Angaben zu Mietverträgen und Mietvertragsdatum erhoben. Die Angaben für die Ableitung des Markt bzw. Beleihungswertes werden zum Teil den eingereichten Unterlagen entnommen und zum Teil von den Gutachtern nach kodifizierten Verfahren ermittelt.

 

Die inhaltlichen Definitionen der einzelnen Variablen sind mit den Instituten durch die Vertragsbeziehung abgestimmt. Darüber hinaus unterliegt die Immobilienbewertung in Deutschland strengen Regularien, die dazu führen, dass die Bewertungsprozesse der einzelnen Institute insbesondere über die Verordnung über die Grundsätze für die Ermittlung der Verkehrswerte von Grundstücken (ImmoWertV) sowie die Beleihungswertermittlungs-verordnung (BelWertV) weitestgehend homogenisiert sind. Durch die einheitliche Erfassung der Kaufpreise sowie der wesentlichen preisbeeinflussenden Eigenschaften der einzelnen Immobilien und die Übertragung in eine einheitliche Datenbankstruktur ist es möglich, die Daten mit Hilfe aufwendiger statistischer Verfahren zu analysieren.

 

 

(Verband deutscher Pfandbriefbanken [vdp] e. V. / news aktuell / AK)