Kaufimmobilien in Bayern: Preise knacken mit weiteren Zuwächsen die nächsten Rekorde - Teil 1

(Symbolbild; Foto: pixabay.com / Photo-Mix)
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Das IVD-Marktforschungsinstitut des IVD Süd e.V. hat den Marktbericht „Wohnimmobilien Kaufobjekte Bayern Frühjahr 2017“ vorgelegt. Der Bericht gibt Informationen über aktuelle Preise sowie Markttrends auf dem bayerischen Kaufimmobilienmarkt.

 

Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Markt-forschungsinstituts sagt: "Nach langer Phase kontinuierlicher Ver- teuerung setzt sich der Preisanstieg auf dem bayerischen Immobilien- markt im Frühjahr 2017 weiter fort.

Besonders in Großstädten galoppieren die Kaufpreise für Wohnimmobilien. Auch wenn der Preisauftrieb deutschlandweit teilweise etwas abflacht, ist in Bayern, und speziell in München, nichts davon zu spüren.“

 

Gesamtbayerischen Betrachtung

 

Die Kaufobjekte weisen im Frühjahr 2017 in allen Marktsegmenten eine steigende Tendenz auf. Nach einem beschleunigten Preisauftrieb in den vergangenen Jahren erfährt der Markt für Wohnimmobilien noch keine Entspannung. Innerhalb eines halben Jahres sind die Kaufpreise für neuerrichtete Doppelhaushälften (+4,3 %) und Baugrundstückspreise für Einfamilienhäuser (+4 %) - Prof. Stephan Kippes zufolge - am stärksten gewachsen, gefolgt von Baugrundstückspreisen für Geschossbau sowie freistehenden Einfamilienhäusern (jeweils +3,4 %).

 

Bei Reihenmittelhäusern aus dem Bestand wurden Anstiege von +3,1 % und bei neugebauten Reihenmittelhäusern von +2,4 % gemessen. Eine moderate Steigerung von jeweils +2,6 % hat das IVD-Marktforschungsinstitut bei Eigentumswohnungen (Bestand und Neubau) und Doppelhaus-hälften aus dem Bestand festgestellt.

 

Unterschiede nach Ortsgröße in Bayern

 

In Städten mit über 100.000 Einwohnern fallen die Anstiege der Kaufpreise für Eigentums-wohnungen / Bestand im Frühjahr 2017 mit +3,9 % nicht ganz so deutlich aus wie im Herbst 2016 (4,6 %). Allerdings bewegen sich die Preise hier auf einem sehr hohen Niveau, so dass oftmals schon die „Schmerzgrenze“ bei Interessenten erreicht ist.

 

In Städten mit 50.000 - 100.000 Einwohnern sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen / Bestand mit gutem Wohnwert im Frühjahr 2017 durchschnittlich um +4,5 % gestiegen.

 

In Städten mit 10.000 bis 50.000 Einwohnern liegt der Anstieg im Frühjahr 2017 durchschnittlich bei +4,7 % und hat somit noch einmal kräftig zugelegt (Herbst 2016 +4,1 %).

 

Bayern im 10-Jahres-Vergleich

 

In den letzten 10 Jahren sind die Baugrundpreise für Einfamilienhäuser bayernweit nominal um durchschnittlich +86,8 % und für Geschossbau um +60,7 % gestiegen.

 

In weiteren Marktsegmenten des Wohnimmobilienmarktes sind folgende Zuwächse durch den IVD Süd gemessen worden: freistehende Einfamilienhäuser +67,4 %, Reihenmittelhäuser/Bestand +59,4 %, Doppelhaushälften/Bestand +68,8 %, Eigentumswohnungen/Bestand +66,3 % sowie neugebaute Eigentumswohnungen +58,6 %.

 

Der Immobilienmarkt in Oberbayern

 

Ähnlich dem Bayern-Trend setzt sich der Anstieg des Kaufpreisniveaus auch in Oberbayern fort. In allen Marktsegmenten werden erneut historische Höchstwerte erreicht. Am stärksten haben sich im vergangenen halben Jahr neuerrichtete Doppelhaushälften (+5,7 %) und Baugrundpreise für Einfamilienhäuser (+5,1 %) verteuert. Es folgen Reihenmittelhäuser / Bestand mit +4,9 %, freistehende Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften / Bestand mit jeweils +4,7 %. Geschossbaugrundpreise haben um +4,5 % zugelegt, Eigentumswohnungen / Neubau um +4,1 %, neugebaute Reihenmittelhäuser um +4 % und Eigentumswohnungen / Bestand um +3,8 %.

 

Der Münchner Immobilienmarkt

 

Dieser knackt einen Rekord nach dem anderen. Die aktuellen IVD-Zahlen bestätigen die zunehmende Knappheit auf dem Grundstücksmarkt. Wie bereits im Erhebungszeitraum im Herbst 2016 verbuchen im Frühjahr 2017 die Baugrundstückspreise für freistehende Einfamilienhäuser (+10 %) und Geschossbau (+5,9 %) die höchsten Preisanstiege.

 

Nicht ganz so deutlich ist im Frühjahr 2017 der Trend bei den Bestandsobjekten im Segment Reihenmittelhäuser und Eigentumswohnungen. Hier liegt die Veränderung gegenüber Herbst 2016 bei jeweils +4,5 %.

 

Die Kaufpreise für neugebaute Doppelhaushälften bewegen sich um +4,4 % nach oben und Doppelhaushälften aus dem Bestand um +4,2 %. Etwas abgeschwächter ist der Anstieg bei den freistehenden Einfamilienhäusern (+3,7 %) und den Reihenmittelhäusern / Neubau (+3,5 %).

 

München im 10-Jahres-Vergleich

 

Besonders deutlich werden die Steigerungen der nominalen Kaufpreise in München in der Langzeitbetrachtung. Die Baugrundpreise für freistehende Einfamilienhäuser sind ganz massiv gestiegen und liegen beim 3,5-fachen im 10-Jahres-Vergleich. Baugrundpreise für Geschossbauten sind heute 2,8-fach teurer als noch vor 10 Jahren.

 

Die Preise für freistehende Einfamilienhäuser, Reihenmittelhäuser und Doppelhaushälften, jeweils Bestandsobjekte, haben sich im betrachteten Zeitraum zum Teil verdoppelt. Auch für Eigentumswohnungen - unabhängig ob Bestand oder Neubau - muss aktuell doppelt so viel bezahlt werden als noch vor 10 Jahren.

 

Und so geht es weiter

 

In Teil 2 zum Thema "Immobilien-Kaufobjekte in Bayern" berichten wir am Dienstag, 27. Juni, vom Immobilienmarkt in ausgewählten Städten Bayerns, wie zum Beispiel Regensburg oder Augsburg.

 

(Immobilienverband Deutschland IVD Verband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen Region Süd e.V. / AK)