München ist erneut Sieger im Städteranking des WeltWirtschafts-Instituts und der Privatbank Berenberg

Platz 1 im Städteranking geht an München (Foto: pixabay.com / 12019)
Platz 1 im Städteranking geht an München (Foto: pixabay.com / 12019)

Die bayerische Landeshauptstadt schafft es zum zweiten Mal nach 2015 an die Spitze der 30 größten Städte Deutschlands. Aufsteiger Leipzig klettert auf Rang 2. Gemeinsam mit Dresden (4) und Berlin (5) sind erstmals drei Städte im Osten Deutschlands unter den Top 5. Frankfurt holt einen Platz auf und steigt auf Rang 3. Am Ende des Feldes findet sich in diesem Jahr Gelsenkirchen. Bereits zum fünften Mal haben das Hamburgische WeltWirtschafts-Institut (HWWI) und die Privatbank Berenberg die 30 größten Städte Deutschlands auf ihre Zukunftsfähigkeit untersucht.

Dr. Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter von Berenberg sagt: „Für den Wohlstand einer Region ist die dynamische Entwicklung der Großstädte von Bedeutung. Ihr Erfolg trägt somit entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes bei“.

 

Die Bedeutung der Städte als Lebens- und Wirtschaftsraum nimmt weiter zu

 

Derzeit leben 23% der deutschen Bevölkerung in den 30 größten Städten. Hier wachsen die Bevölkerung und die Produktivität schneller als im Bundesdurchschnitt. „Um sich erfolgreich im Standortwettbewerb zu positionieren, müssen Städte attraktive Rahmen - und Standort-bedingungen bieten, die Unternehmen und Menschen anziehen“, erläutert Peters. „Ihr Erfolg hängt auch davon ab, wie der ökonomische Strukturwandel hin zu wissensintensiven Dienstleistungs-branchen und forschungsintensiven Industrien vollzogen werden kann.“

 

Untersucht werden für die Studie die Städte hinsichtlich ihrer gegenwärtigen ökonomischen Leistungsfähigkeit (Trendindex), ihrer zukünftigen demografischen Entwicklungstendenzen (Demografieindex) sowie wesentlicher Standortfaktoren wie Bildung, Innovation, Internationalität und Erreichbarkeit (Standortindex). Dabei beeinflussen sich ökonomische und demografische Entwicklungen gegenseitig. Unternehmen wissensintensiver Branchen finden in Städten ein größeres Angebot an qualifizierten Arbeitskräften. Das Bildungsniveau der Stadtbevölkerung ist hoch, und Universitäten und Forschungseinrichtungen befinden sich überwiegend in urbanen Zentren. „Regionale Ballungszentren steigern den Austausch sowie die Arbeitsteilung und Spezialisierung in der Wissensökonomie, was sich positiv auf die Entwicklung der Städte auswirkt“, sagt HWWI Direktor Prof. Dr. Henning Vöpel.

 

Platz 1 für München

 

Die bayerische Metropole steht auch 2017 unangefochten an der Spitze der 30 betrachteten Städte. Sowohl bei der ökonomischen Leistungsfähigkeit als auch bei den Standortfaktoren liegt die Bayernmetropole vorn. Die Prognosen zur demografischen Entwicklung sind erstklassig. „Damit festigt die bayerische Landeshauptstadt ihre Wettbewerbsposition als herausragende Wissensmetropole gegenüber den anderen Städten vor dem Hintergrund überdurchschnittlich guter ökonomischer Zukunftsaussichten“, sagt Vöpel. Mit 31,4 % ist der Anteil der Arbeitnehmer mit Fach- und Hochschulabschluss so hoch wie in keiner anderen Stadt. Fast jeder zweite Beschäftigte (48,5 %) arbeitet in einem wissensintensiven Wirtschaftszweig. Dabei stieg die Anzahl der Erwerbstätigen von 2011 bis 2014 im Städtevergleich prozentual am zweitstärksten (+ 6,2 %).

 

Auch in Bezug auf Internationalität ist München gut aufgestellt. Der Anteil ausländischer Beschäftigter ist mit 18,4 % am höchsten.

 

Der Ausblick für die bayerische Landeshauptstadt Ist ausgezeichnet: Bis zum Jahr 2030 wird der höchste prozentuale Zuwachs bei der Bevölkerungszahl (+16 %) und der höchste absolute Zuwachs bei den Erwerbspersonen (+ 31.500) erwartet. Dabei entwickelt sich vor allem die Bevölkerung der unter 20 –Jährigen überdurchschnittlich. „Da Fachkräfte zum entscheidenden Engpassfaktor im Wettbewerb um die Ansiedlung von wissensintensiven Unternehmen werden können, wird die künftige Wettbewerbsfähigkeit einer Stadt zunehmend von der Entwicklung derBevölkerung im erwerbsfähigenAlter bestimmt.

 

München ist nicht zuletzt aufgrund des hohen Anteils hochqualifizierter Arbeitskräfteund wissensintensiver Branchensehr gut aufgestellt“, erläutert Peters. Lediglich bei den Schulabgängern mit Hochschulreife sowie bei der durchschnittlichen Erreichbarkeit liegt München auf dem vorletzten Platz, bzw. im unteren Mittelfeld.

 

Zur Auswertung

 

Für alle untersuchten Städte wurden 18 Einzelindikatoren in drei Teilindizes (Trend-, Demografie- und Standortindex) berücksichtigt. Die drei Indizes fließen zu gleichen Teilen in das Gesamtranking ein:

  • Der Trendindex untersucht Veränderungen in der ökonomischen Leistungsfähigkeit der jüngsten Vergangenheit. Er bewertet die Dynamik der aktuellen Entwicklungen in Bevölkerungszahl, Erwerbstätigkeit und Produktivität.
  • Der Demografieindex beinhaltet Faktoren, die die demografischen Entwicklungstendenzen bis zum Jahre 2030 abbilden, außerdem fließen die durchschnittlichen Fertilitätsraten ein.
  • Der Standortindex berücksichtigt die Standortfaktoren Bildung und Innovationsfähigkeit, Internationalität und Erreichbarkeit.

Weitere Informationen

  • Die detaillierte Studie finden Sie hier.

(Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gemeinnützige GmbH [HWWI] / AK)