Von Nonnenspiegeln und Zirkusschweinen: die aktuelle Sonderausstellung im Buchheim Museum

Aus der Ausstellung: Lothar-Günther Buchheim "Bimbina und Kompanie – die Zirkuswunderschweine", 1945/46 (Foto: Buchheim Museum)
Aus der Ausstellung: Lothar-Günther Buchheim "Bimbina und Kompanie – die Zirkuswunderschweine", 1945/46 (Foto: Buchheim Museum)

Bis zum 18. Februar 2018 ist die Ausstellung "Nonnenspiegel und Zirkusschweine" im Buchheim Museum der Phantasie in Bernried am Starnberger See zu sehen. Worum geht es in der Ausstellung? Und was ist unter dem Ausstellungstitel überhaupt zu verstehen?

 

Dass eine ländliche Hauskunst aus Bayern, Böhmen und Schlesien impulsgebend für die Moderne gewesen sein soll, klingt absurd. Dass es aber doch wahr ist, kehrt der Autor der ersten Monographie über den
"Blauen Reiter" hervor: Lothar-Günther Buchheim.

Den Malern der Künstlervereinigung des "Blauen Reiters" habe die Hinterglasmalerei mit ihrer "volksliedhaft kraftvollen Formensprache", ihren
leuchtenden Farben und der vereinfachten Perspektive Inspiration gegeben. Mit ihrem "Almanach" hätten sie die künstlerische Botschaft aus den Dörfern aufgegriffen und weitergetragen.

 

Als Expressionist im Geiste der "Brücke" und des "Blauen Reiters" kaufte Buchheim Hinterglasbilder des 19. Jahrhunderts. Bei den Darstellungs-inhalten seiner Sammlungsstücke handelt es sich nahezu ausnahmslos um Gnadenbilder und Andachtsbilder. Eine besondere Gruppe bilden die "Nonnenspiegel".

 

Die Nonnenspiegel


Es handelt sich hier um Darstellungen hinter Glas, die  von einer Metall-beschichtung hinterfangen sind. Den Nonnen dienten sie zur Sündenver-schleierung. Während sie die Heiligendarstellungen erblickten, konnten sie sich doch am Rande eitel selbst in Betracht nehmen.

 

Die Interpretation von Buchheim

 

Als Künstler malte Buchheim schließlich seine eigenen "Heiligen" hinter Glas, nämlich Clowns, Akrobaten und Zirkustiere. Das Material war für ihn Quelle herrlichster Phantasie und Experimentierfreude. Die Ausstellung im Buchheim Museum spürt in dieser Ausstellung seiner Beschäftigung mit dem Thema in ganzer Breite nach und hat am 1. November für interessierte Besucher ein besonders Angebot.

 

Workshop zur Thematik

 

Passend zur aktuellen Ausstellung lädt das Museum Besucher dazu ein, sich gleich vor Ort unter fachlicher Betreuung selbst in dieser spannenden Technik auszuprobieren. Möglich ist das im Rahmen eines Workshops am 1. November 2017 von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr im Labor der Phantasie: Über Nonnenspiegel und Zirkusschweine. „Klerikale Kollisionen“ mit Katrin Bach.
Beim Workshop können max. 15 Personen teilnehmen. Eine verbindliche Anmeldung ist möglich via E-Mail (info@buchheimmuseum.de) oder telefonisch (08158 99700). Die Kursgebühr beträgt € 10,- zzgl. der Eintrittskarte.

 

Weitere Informationen

(Buchheim Museum / Buchheim Stiftung / AK)