Mehr als nur gute Vorsätze: Die Deutschen und ihr Sparverhalten

 (Symbolbild; Foto: pixabay.com / Gellinger)
(Symbolbild; Foto: pixabay.com / Gellinger)

Sparsamkeit und Sicherheitsbedürfnis - diese Eigenschaften sagt man den Deutschen weltweit nach.

 

Aber: Wie ist es wirklich um die Einhaltung der guten Vorsätze der Deutschen beispielsweise in Sachen Finanzen bestellt? Immerhin war für 51 Prozent der Ende letzten Jahres befragten Bundesbürger das Sparen Vorsatz Nummer eins für 2017.

 

Eine aktuelle Umfrage zum Jahresende liefert die Details.

Wer kennt das nicht: Die zum Jahreswechsel gefassten guten Vorsätze sind im neuen Jahr meist schnell wieder über Bord geworfen. Offenbar nicht so, wenn es ums Sparen geht.

 

Denn hier haben viele Deutsche ihre Pläne auch in die Tat umgesetzt: Sogar jeder Vierte hat tatsächlich noch mehr gespart als zuvor, ergab die aktuelle Befragung der norisbank. Und das mit steigender Tendenz. Die Anzahl der Personen, die noch im letzten Jahr angaben, mehr Geld als im Vorjahr zur Seite gelegt zu haben (2016: 17,9%), ist im Jahr 2017 um weitere 8 Prozentpunkte auf 25,5 Prozent gestiegen.

 

Dabei zeigen sich durchaus regionale Unterschiede: So haben die Menschen im Süden (27 Prozent) und Norden (27,8 Prozent) des Landes im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (25,5 Prozent) häufiger mehr zurückgelegt als die Deutschen in den anderen Landesteilen.

 

Niedrigzins-Umfeld ohne Einfluss auf Sparverhalten?

 

Immerhin 44,7 Prozent der Befragten gaben an, in 2017 im Endeffekt weniger gespart zu haben als noch 2016. Doch wer daraus schließt, dass sie aufgrund des Rekord-Niedrigzinses so gehandelt haben, scheint falsch zu liegen. Denn über zwei Drittel (68 Prozent) hätten das nach eigenen Angaben so oder so getan. Und während in 2016 noch 41,4 Prozent angaben, ihr Geld angesichts des Niedrigzinsumfelds bewusst ausgegeben zu haben, taten dies in diesem Jahr nur noch 31,6 Prozent der Befragten. Lediglich diejenigen mit höheren Einkommen sparten tatsächlich weniger und gaben stattdessen mehr Geld aus.

 

Sicherheit vor Konsum

 

Als Hauptgrund für die anhaltende Sparmotivation gaben die meisten Befragten an, ein finanzielles Polster auf dem Konto gebe ihnen das Gefühl von Sicherheit (54,2 Prozent).

 

Auf Platz zwei landete mit 34 Prozent die Planung einer größeren Anschaffung. Die Deutschen bleiben auch in diesen Niedrigzinszeiten ein Volk der Sparer. Und das Bedürfnis der Sicherheit in finanziellen Angelegenheiten hat dabei in Deutschland eine besondere Bedeutung.

 

Weitere Informationen

  • Im Rahmen der langfristigen Marktbeobachtung beschäftigt sich die norisbank kontinuierlich mit dem Konsum- und Sparverhalten der Deutschen. Die regelmäßigen bevölkerungs-repräsentativen Umfragen machen Trends beim Finanzverhalten der Deutschen greifbar und ermöglichen einen Blick "hinter die Kulissen".
  • Für die beschriebene Studie hat die Bank zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG 1.000 Personen ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ nach Alter und Geschlecht befragt. Die Online-Befragung wurde im Oktober 2017 durchgeführt.

(norisbank GmbH / news aktuell / AK)