Ausstellung „Frau Abgeordnete, Sie haben das Wort!“ – Frauen gestalten Politik in Bayern (1946 – 2016)

 (Foto: © Bildarchiv Bayerischer Landtag)
(Foto: © Bildarchiv Bayerischer Landtag)

Diesmal stehen ausschließlich Frauen im Mittelpunkt. Der Landtag würdigt in einer Ausstellung Parlamentarierinnen, die zwischen 1946 und 2016 Politik in Bayern gestaltet haben. Dabei geht es um die Rolle und das Selbstverständnis der Mandats- trägerinnen genauso wie um Hindernisse sowie Barrieren und auch darum, wie künftig die aktive politische Teilhabe von Frauen gefördert werden kann. Die Aus- stellung findet noch bis zum 19. Januar statt.

Mehr Frauen in die Parlamente

Dass es als Frau häufig einen langen Atmen in dieser Männerdomäne braucht, davon berichtete Landtagspräsidentin Barbara Stamm bei der Eröffnung der Ausstellung. Mittlerweile seien Frauen in hohen und höchsten Ämtern präsent, lobte Stamm, betonte aber auch: „Das haben wir uns hart erarbeiten müssen. Und es ist noch Luft nach oben.“ Denn obwohl mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland weiblich ist, sitzen im neuen Bundestag lediglich knapp 31 Prozent, im Bayerischen Landtag 28 Prozent Parlamentarierinnen.

 

In der Ausstellung sieht die Landtagspräsidentin einen Ansporn, neu nachzudenken und nicht nachzulassen in dem Bemühen, die Repräsentanz von Frauen in den Parlamenten zu stärken, auch in Führungspositionen. „Wir müssen uns einmischen in die Gestaltung der Zukunft“, lautete der Appell der Landtagspräsidentin.

 

Die Geschichte der Ausstellung

 

Konzipiert hat die Ausstellung Professorin Daniela Neri-Ultsch von der Universität Regensburg. Anlass waren der 70. Jahrestag der Bayerischen Verfassung und die Konstituierung des ersten Nachkriegsparlaments im Dezember 2016. Insgesamt 178 Mandatsträgerinnen haben in den vergangenen 70 Jahren im Landtag die Geschichte der parlamentarischen Demokratie entscheidend mit geprägt.

 

Woher kamen diese Frauen? Aus welchem gesellschaftlichen Umfeld, mit welchen Kompetenzen engagierten sie sich für welche Themen? Diesen Fragen geht ein umfangreicher Katalog und die Ausstellung auf den Grund.

 

Auf beleuchteten Stellen, die im Kreuzgang des Maximilaneums stehen, werden Stellung und Rolle der Parlamentarierinnen ebenso thematisiert wie ihr politisches Selbstverständnis. Interaktive Monitore präsentieren zahlreiche Biografien und beleuchten den individuellen Lebensweg starker Frauen. Darin wird deutlich: Kaum einer war ihr Engagement im Landtag in die Wiege gelegt.

 

Mit ihrer Arbeit trugen die Parlamentarierinnen zur Verwirklichung der Demokratie in Bayern bei. Dass ihr Wirken bisweilen auf männlichen Widerstand traf und trifft sowie besagten langen Atem erfordert, kommt immer wieder zum Ausdruck. Zum Beispiel, dass Frauen noch immer darum kämpfen müssen, für Ämter und Funktionen aufgestellt zu werden.

 

Weitere Informationen

  • Ausstellungsort: Bayerischer Landtag / Maximilianeum,  Max-Planck-Str. 1, 81675 München
  • Ausstellungszeitraum: bis 19. Januar 2018
  • Öffnungszeiten:
    • jeweils Montag bis Donnerstag von 09.00 bis 16.00 Uhr und
    • Freitag von 09.00 bis 13.00 Uhr.
  • Anreisemöglichkeiten: Mit den U-Bahn-Linien U4 oder U5 zur Haltestelle Max-Weber-Platz oder mit der Straßenbahn Linie 19 zur Haltestelle Maximilianeum.
  • Der Eintritt ist frei.
  • Gruppen werden gebeten, sich vorher anzumelden: oeffentlichkeitsarbeit(at)bayern.landtag.de
  • 2018 wird die Ausstellung dann als Wanderausstellung durch Bayern reisen.

(Bayerischer Landtag, Landtagsamt / AK)