Büromieten in Metropolen und Städten mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern wuchensen 2017 am stärksten

Neben Frankfurt liegt München bei Spitzenmieten in der Kategorie "Büroräumlichkeiten" voran (Symbolbild; Foto: pixa-bay.com / fcja99)
Neben Frankfurt liegt München bei Spitzenmieten in der Kategorie "Büroräumlichkeiten" voran (Symbolbild; Foto: pixa-bay.com / fcja99)

Der deutsche Büromarkt entwickelt sich dank des konjunkturellen Aufschwungs sehr positiv. Er verzeichnet weiter ein stabiles Wachstum.

 

Die Mieten auf dem Büromarkt sind 2017 sind in allen Lagen und Ausstattungskategorien gestiegen. Insbesondere Büroflächen in Metro-polen und kleineren Großstädten verzeichneten ein hohes Mietwachstum. Dabei erzielten Büro-flächen mit einfacher Ausstattung in Städten von 250.000 bis 500.000 Einwohnern das stärkste Wachstum mit 4,76 Prozent (Vorjahr: 3,79 Prozent).

Jürgen-Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD, der Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft, kommentiert den aktuellen IVD-Gewerbe-Preisspiegel folgendermaßen: "Wegen des Nachfrageüberhangs in Metropolen weichen viele Unternehmen in kleinere Großstädte aus. Für Investoren werden sie immer attraktiver".

 

Der IVD-Gewerbe-Preissspiegel basiert auf der IVD-Preisdatensammlung von rund 350 Städten und Gemeinden sowie auf Marktbeobachtungen. Die Daten wurden im zweiten und dritten Quartal des Jahres 2017 erhoben.

 

Anhaltender Beschäftigungsaufbau führt zu höherer Flächennachfrage

 

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten hat in Deutschland erneut zugenommen und liegt nun bei 32,7 Millionen Beschäftigte (November 2016: etwa 32 Millionen Beschäftigte). "Die gute Konjunktur führt zu anhaltendem Beschäftigungsaufbau. Dies führt zu einer erhöhten Flächennachfrage und steigenden Mieten in allen Büromärkten", sagt Schick. So verzeichnen Büroflächen in Metropolen in allen Ausstattungskategorien ein dynamisches Wachstum. "Das Mietpreiswachstum in den Metropolen nimmt wieder Fahrt auf, nachdem die Mieten 2016 noch deutlich langsamer anstiegen", so Schick. Das Mietwachstum im einfachen und mittleren Segment lag bei mehr als 3 Prozent (Vorjahr: einfacher Nutzungswert 0,51 Prozent, mittlerer Nutzungswert 1,57 Prozent), bei guter Ausstattung lag das Mietwachstum bei 2,7 Prozent (Vorjahr: 1,26 Prozent).

 

Auch Städte mit weniger als 30.000 Einwohnern sowie Städte mit bis zu 50.000 Einwohnern profitieren von der wirtschaftlichen Entwicklung

 

In diesen Städten stiegen die Mieten in allen Ausstattungskategorien um mehr als 2 Prozent (Vorjahr: ca. 1,5 Prozent). "Der konjunkturelle Aufschwung hat auch in den kleineren Städten endgültig Fuß gefasst", so Schick. Lediglich in Städten mit 100.000 bis 250.000 Einwohner war das Mietwachstum in der einfachen und mittleren Ausstattungskategorie schwächer und lag unter 1 Prozent (Vorjahr: ca. 1,3 Prozent), während aber die Mieten bei Büroflächen mit mittlerer Ausstattungskategorie um 2,6 Prozent (Vorjahr: 2,34 Prozent) zulegten.

 

München und Frankfurt am Main bei Spitzenmieten vorn

 

Laut IVD-Marktrecherche legten die Spitzenmieten 2017 in den Top-Bürohochburgen zu. Dabei liegt Frankfurt am Main mit 38,50 Euro/qm bei den Bürospitzenmieten auf dem ersten Platz.

 

München (35,50 Euro/qm) folgt und Berlin liegt nun auf Platz drei mit einer Spitzenmiete von 27,50 Euro/qm. Es folgen Düsseldorf (26,50 Euro/qm) und Hamburg (25,00 Euro/qm).

 

Auch die Schwerpunktmieten stiegen in allen Metropolen an. Mit einer Schwerpunktmiete von 24,00 Euro pro Quadratmeter erreichte München einen neuen Rekordwert (2016: 22,5 Euro pro Quadratmeter). Die Mieten in München haben sich in den vergangenen 10 Jahren damit fast verdreifacht. Auch in folgenden Städten kam es zu einem Preisplus: In Frankfurt am Main betrug die Schwerpunktmiete 15,50 Euro pro Quadratmeter (2016: 14,4 Euro pro Quadratmeter), in Hamburg 10,20 Euro (2016: 9,7 Euro pro Quadratmeter) und in Berlin 9,25 Euro (2016: 8,88 Euro pro Quadratmeter).

 

Leerstandsquoten sinken

 

Gleichzeitig verringerte sich die jeweilige Leerstandsquote. In Stuttgart, Berlin und München beträgt sie nur noch 2,9 Prozent respektive 3,2 und 3,3 Prozent. Der Markt in diesen Städten ist nahezu leergefegt.

 

Die Leerstandsquote in Frankfurt am Main beträgt dagegen noch 9,8 Prozent. Frankfurt hat traditionell die höchsten Büroflächenleerstände bei gleichzeitig hohen Spitzenmieten. "Das liegt vor allem an der Monostruktur von Frankfurt als Finanzindustrie-Standort. Von der Finanzkrise hat sich Frankfurt noch nicht wieder erholt. Allerdings dürfte sich die Finanzmetropole insbesondere durch den Brexit weiter positiv entwickeln", so Schick.

 

Informationen zum Verband

 

Der IVD (Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.) ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft. Der IVD ist mit ca. 6.000 Mitgliedsunternehmen, davon 1.800 Wohnungsverwalter, der zahlenmäßig stärkste Unternehmens-verband der Immobilienwirtschaft. Zu den Mitgliedsunternehmen zählen Immobilienberater, Immobilienmakler, Bauträger, Immobilienverwalter, Finanzdienstleister und Bewertungs-Sachverständige und viele weitere Berufsgruppen der Immobilienwirtschaft.

 

(Immobilienverband Deutschland IVD Verband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachver-ständigen Region Süd e.V. / IVD-Institut - Gesellschaft für Immobilienmarktforschung & Berufsbildung mbH / AK)