Vogelschutz in München: Auszeichnung für Hanns-Seidel-Stiftung

Ursula Männle, Stephanie Jacobs und Sylvia Weber (Foto: Hanns-Seidel-Stiftung)
Ursula Männle, Stephanie Jacobs und Sylvia Weber (Foto: Hanns-Seidel-Stiftung)

Erst vor wenigen Tagen wurde durch eine Zählung des Landesbundes für Vogelschutz bekannt, dass bei jeder dritten heimischen Vogelart ein Rückgang um die Hälfte zu bekla-gen ist. Seit 2016 brüten in der Zentrale der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in der Münchner Lazarettstraße jedoch jedes Jahr Feldsperlinge im Nistkasten. Die Vogel-Kinderstuben hatte die HSS bei ihrer Sanierung angebracht. Sowohl Feldsperlinge als auch Haussperlinge (Spatzen) sind ebenfalls in ihrem Bestand bedroht. Der  Vogelschutzbund befürchtet, dass der Sperling in ein paar Jahren aus München verschwindet.

Eine besondere Auszeichnung für die Hanns-Seidel-Stiftung

 

Das Anbringen der Nistkästen bei der HSS ist daher willkommener Anlass für den "Landesbund für Vogelschutz in München" und die Landeshauptstadt für dieses nachhaltige Artenschutz-engagement den Preis "Ausgezeichneter Artenschutz" zu vergeben.

 

So erhielt die Vorsitzende der HSS, Ursula Männle (im Bild oben links) Urkunde und wetterfeste Plaketten von der Münchner Umweltreferentin Stephanie Jacobs (im Bild oben in der Mitte) und der Projektleiterin Artenschutz an Gebäuden des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), Sylvia Weber (wiederum im Bild oben, rechts). Die Plaketten werden bald das HSS-Gebäude zieren.

 

"Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung und zur übernommenen Vorbildfunktion beim Artenschutz in München", gratulierte die Münchner Umweltreferentin Stephanie Jacobs. "Die Landeshauptstadt unterstützt Bauherrn finanziell mit einem Gebäudebrüterbonus, damit Spatz und Co. auch künftig in München heimisch sind. Denn die Bestände des früheren 'Aller-weltvogels' gehen in immer dichter besiedelten Städten zurück, wenn die Lebensräume fehlen."

 

"Als Politische Stiftung, die der Partei nahesteht, die das erste Umweltministerium in Europa ge-schaffen hat, freuen wir uns besonders über diese Auszeichnung. Wir nehmen sie als Ansporn, uns auch künftig für den Erhalt der Schöpfung zu engagieren", sagte die HSS-Vorsitzende, Ursula Männle, anlässlich der Verleihung.

 

"Initiativen wie diese zeigen, dass es mit einfachen Mitteln möglich ist, die Bestände typischer Stadtvogelarten wie Mauersegler und Haussperling zu fördern und zu erhalten", erklärte Sylvia Weber vom LBV. "Letztendlich kommt dies auch uns Menschen zugute; so bleiben unsere Städte lebendig und lebenswert. Was wir uns vor allem mit der Auszeichnung erhoffen: Viele Nach-ahmer, die Gebäudebrütern ein Mitwohnrecht unter ihren Dächern gewähren!"

 

Schon 2009 hat sich die HSS als Vogelschützerin erwiesen: In ihrem oberfränkischen Bildungs-zentrum Kloster Banz ermöglichte sie Anschaffung und Anbringen von 15 Nistkästen u.a. in den Türmen der Klosterkirche für Dohlen. Dadurch wurde der Artenschutz der vom Aussterben bedrohten letzten Population im Landkreis Lichtenfels vorangetrieben. Ein Teil dieser Nist-kästen wurde mit Web-Cams bestückt, um die Brutpflege der gewitzten, anpassungs-fähigen silbrig-schwarzen Rabenvögel zu beobachten. Die Bilder der Dohlenkinderstuben wurden über das Internet in alle Welt gesendet. Gleichzeitig beteiligten sich drei bayerische Schulen als Projekt-paten. 2010 erhielt die HSS für ihr Engagement die Auszeichnung "Protection of Species Award" von der Initiative "Artenschutz im Steigerwald". Durch die Installation der Spezialnisthilfen gelang es, die Jungensterblichkeit bei den "schwarzen Tauben des Pastors", wie die Dohlen auch genannt werden, um mehr als 80 Prozent zu senken.

 

Die Sperlinge scheinen in München eine Vorliebe für Hanns Seidel zu haben

 

Denn auch am Münchner Hanns-Seidel-Platz, der ebenfalls nach dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten benannt ist wie die gleichnamige Stiftung, lebt auch eine Sperlingspopu-lation.

 

(Hanns-Seidel-Stiftung / news aktuell / AK)