Kaufimmobilien in Bayern: Preise knacken mit weiteren Zuwächsen die nächsten Rekorde - Teil 2

(Symbolbild; Foto: pixabay.com / Photo-Mix)
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In Teil 2 zum Thema "Immobilien-Kaufobjekte in Bayern" berichten wir heute über den Immobilienmarkt in ausgewählten Städten Bayerns sowie die Trends für Bayern. Das IVD-Marktforschungsinstitut des IVD Süd e.V. hat den Marktbericht „Wohnimmobilien Kauf- objekte Bayern Frühjahr 2017“ vorgelegt. Der Bericht gibt Informationen über aktuelle Preise sowie Markttrends auf dem bayerischen Kauf-immobilienmarkt (Bericht vom 22. Juni 2017).

Augsburg

 

Gemäß der Analyse des IVD-Instituts ist der lokale Immobilienmarkt in Augsburg nach wie vor als Verkäufermarkt zu klassifizieren. Die seit 2010 zu beobachtende Angebotsverknappung hat sich in jüngster Zeit nochmals verstärkt, sehr große Nachfrage trifft auf geringes Angebot. Demzufolge sind deutliche Preissteigerungen und relativ kurze Vermarktungsdauern am Markt zu beobachten.

 

Obwohl in den letzten Jahren zahlreiche Neubauprojekte realisiert wurden, ist die Nachfrage nach Neubauwohnungen hoch. Dabei treten neben den Eigennutzern zunehmend auch Kapitalanleger auf den Markt.

 

Bei Bestandobjekten wird aufgrund der Angebotsverknappung in mittleren bis sehr guten Wohnlagen verstärkt auch Wohnungen in einfacheren Lagen bzw. mit einfacherem Wohnwert ausgewichen.

 

Ingolstadt

 

Die Entwicklung des regionalen Umfelds sowie Marktbeobachtungen machen deutlich, dass sich die Preise für Wohnraum in Ingolstadt bei den Kaufobjekten und vor allem bei den Grundstücken Anfang 2017 weiter nach oben bewegen.

 

Der Vermietungsmarkt für Wohnungen dagegen hält sich zum Vorjahr moderat. Diese Entwicklung ist den frühzeitigen kontinuierlichen Investitionen in neuen Wohnraum, sowohl von öffentlicher wie privater oder gewerblicher Seite zu verdanken.

 

Nürnberg

 

Der Wohnimmobilienmarkt ist zwar nach wie vor angespannt, allerdings hat sich der Nachfragedruck angesichts von Neubauprojekten bzw. neu entstandenen Siedlungen leicht abgeschwächt. Die Interessenten sind nicht mehr bereit bzw. in der Lage, aktuelle Preise in Kauf zu nehmen. Das Ausweichen an den Stadtrand mit der Inkaufnahme von längeren Anfahrten nimmt bei den Wohnungssuchenden vermehrt zu. Das ist eine neue Entwicklung, denn noch vor einigen Jahren war die Stadt ein absolutes Muss.

 

Regensburg

 

Die Nachfrage im Wohnimmobilienbereich war in Regensburg schon immer sehr rege. Die große Nachfrage nach Häusern zum Kauf und das kaum vorhandene Angebot spiegeln sich in der Preisentwicklung wider.

 

In den Regensburger Randgemeinden steht ein geringes Angebot zur Verfügung und im Einzugsgebiet ist das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ausgeglichen.

 

Die Situation auf dem Mietmarkt ist insbesondere in den innenstädtischen Lagen angespannt. Die hohe Nachfrage strahlt zunehmend auch auf die Stadtrandgemeinden aus.

 

Würzburg

 

Durch die Kessellage ist die Ausweisung von Bauland in zentralen Lagen sehr schwierig. Bauplätze entstehen in der Regel durch Neubebauung vorhandener Grundstücke oder durch Nachverdichtung im innenstädtischen Bereich. In den zentralen Lagen besteht eine starke Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum. Durch den Abzug der amerikanischen Streitkräfte sind in Würzburg große Areale frei geworden, die teilweise für den Wohnbau genutzt werden. Bis 2024 soll hier ein neuer Stadtteil entstehen, der für über 4.000 Bürger Wohnraum bieten soll.

 

Markttrends bei Kaufimmobilien zum Wohnen in Bayern

 

Im Einzelnen berichtet Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, von folgenden marktrelevanten Trends in Zusammenhang mit Wohnimmobilien als Kaufobjekte in Bayern zum Stand Frühjahr 2017 aus:

  • Das Jahr 2016 wurde in Bayern mit dem Transaktionsvolumen von 50,83 Mrd. € zum siebten Mal in Folge ein Rekordjahr bei den Immobilienumsätzen (mit einem beachtlichen Plus von 13,3 % gegenüber 2015). Nach einer Hochrechnung des IVD-Instituts liegt das Immobilienum-satzvolumen im 1. Quartal 2017 etwa +10,8 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Insgesamt wurden zwischen Januar und März 2016 bayernweit Immobilien im Wert von ca. 13,43 Mrd. € umgesetzt.
  • Das verfügbare Einkommen pro Einwohner nahm 2017 gegenüber 1995 im bayerischen Durchschnitt um etwa +52 % zu. Die Preise für Einfamilienhäuser haben im gleichen Zeitraum um rund 43 % zugelegt. Das Zinsniveau hat sich dagegen seit 1995 um -73 % reduziert.
  • Das durchschnittliche Einkommen legte in München zwischen 1995 und 2017 um +34 % zu (in Vergleich dazu in Bayern um +52 %). Die Kaufpreise in München stiegen im Zeitraum zwischen 1995 und Frühjahr 2017 allerdings um beachtliche +122 %. Somit fällt die Erschwinglichkeit des Immobilienerwerbs in München deutlich negativer als im gesamt-bayerischen Durchschnitt aus.
  • Die Zinshöhe der Kredite mit einer Zinsbindungsdauer von 1 bis 5 Jahren lag nach Angaben der Deutschen Bundesbank bei 1,65 % (Vorjahresmonat 1,86 %). Der effektive Zinsunterschied zwischen einem Darlehen mit einer kurzfristigen und langfristigen Zinsbindung betrug im Februar 2017 vorläufig 0,25 Prozentpunkte.

(Immobilienverband Deutschland IVD Verband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen Region Süd e.V. / AK)